Ersehnte Zeit, gefürchtete Zeit

Dillingen. "Ruhestand? - Nein danke!", hieß es gestern bei der Katholischen Erwachsenenbildung (KEB) in Dillingen. Dort haben Hans-Joachim und Rita Maurer sowie Mechthild Krug das Ergebnis der 24. Seniorenaufsatz-Aktion präsentiert

Dillingen. "Ruhestand? - Nein danke!", hieß es gestern bei der Katholischen Erwachsenenbildung (KEB) in Dillingen. Dort haben Hans-Joachim und Rita Maurer sowie Mechthild Krug das Ergebnis der 24. Seniorenaufsatz-Aktion präsentiert. 28 Autoren (21 Frauen und sieben Männer) hatten sich des Themas "Wie gelingt die dritte Lebensphase nach Berufstätigkeit und Familienzeit" angenommen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind zwischen 63 und 93 Jahre alt.

Es hat gute Tradition, dass die KEB, Fachstelle Saar-Hochwald, zum Kaffeenachmittag einlädt, um den Teilnehmern für ihr reges Interesse zu danken und als Dankeschön alle gesammelten Werke in Buchform zu verschenken. "Und es waren wieder überdurchschnittlich gute Beiträge, die eingereicht wurden", sagte Fachstellenleiter Hans-Joachim Maurer. Die Autoren hatten sprachliche Gewandtheit, Witz und Lebensklugheit in ihre Arbeiten mit einfließen lassen. "Es wurden Schätze gehoben, die es lohnen, hier vorgestellt und einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht zu werden", erklärte Maurer. Und eine ebenso gute Tradition hat es beim Kaffeenachmittag, aus verschiedenen Perspektiven die Beiträge vorzustellen und einige Zitate aus den Aufsätzen vorzutragen.

Langweile hat keine Chance

Da stellte sich etwa die Frage, was der Eintritt in den Ruhestand bedeutet? Gewinn an Lebensqualität zitierten Rita Maurer und Mechthild Krug. Eine Teilnehmerin sah darin "eine Gratwanderung zwischen ersehnter und gefürchteter Zeit", eine andere Vorstellung war "das Sprungbrett zu etwas Schönerem". Was die Autoren jedoch keineswegs erkennen ließen war Langeweile, weder bei der Ausführung ihres Aufsatzes, noch zum Thema selbst. Die Senioren von heute "starten durch": So hat ein Rentner ein Werbestudio gegründet, er schrieb 40 Kompositionen für Klavier und Violine und bereiste alle fünf Kontinente. Welche Aktivitäten im dritten Lebensabschnitt noch richtig viel Spaß bringen, zu was Rentner von heute noch im Stande sind - über all diese Dinge wussten die Senioren viel zu berichten.

Viele von ihnen sind treue "Wiederholungstäter" bei der Aufsatzveranstaltung, einige sind neu hinzugekommen. Alle gemeinsam warteten sie ungeduldig bereits auf das Aufsatzthema für 2009, das lautet: "Wo waren früher die Orte für soziale Kontakte und Kommunikation und wie ist es heute."

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