ERS II hat jetzt eine Chefin

Rohrbach. So ganz ist Susanne Fritz noch nicht in ihrem neuen Job angekommen. An der Tür zu ihrem Zimmer steht "Stellvertretende Schulleiterin". Im Prinzip macht die neue Chefin der Erweiterten Realschule II in Rohrbach das ja auch so eben noch mit. Denn die Position des Stellvertreters ist momentan nicht besetzt

Rohrbach. So ganz ist Susanne Fritz noch nicht in ihrem neuen Job angekommen. An der Tür zu ihrem Zimmer steht "Stellvertretende Schulleiterin". Im Prinzip macht die neue Chefin der Erweiterten Realschule II in Rohrbach das ja auch so eben noch mit. Denn die Position des Stellvertreters ist momentan nicht besetzt. Und im Prinzip wird es niemanden weiter irritieren, welcher Titel die Tür ziert. Die Schulleitung habe sich in den vergangenen Jahren nämlich durch starke Teamarbeit ausgezeichnet, sagt Fritz. Für hierarchisches Gerangel gab es keinen Platz. Mithin sieht sie auch ihre Benennung zur Rektorin als Fortführung des eingeschlagenen Weges. Seit 1998 ist die 49-Jährige an der Schule, bereits im zweiten Jahr, 1999, wurde sie Konrektorin. Ein gutes Jahrzehnt mithin hatten Karl-Heinz Härdter und sie die Geschicke der Schule im Team geleitet. Bis vor zwei Jahren aufgeteilt auf zwei Standorte: St. Ingbert-Mitte und Rohrbach. Mittlerweile ist die ERS II im Stadtteil Rohrbach zusammengewachsen. 23 Lehrer unterrichten 310 Schüler. Die Zahl der Köpfe in den Eingangsklassen steige dabei, betont die neue Leiterin. In Zeiten, wo Schulen verstärkt in Wettbewerb um die Gunst der Lernenden geraten, ein erheblicher Faktor. Fritz stammt aus Neunkirchen-Hangard. In Saarbrücken hat sie Theologie und Sozialkunde studiert. Nach dem Referendariat hat sie viele Schulen kennengelernt. Das habe ihren Horizont genauso erweitert wie ein Interimsjahr, in dem sie im Büro einer Bexbacher Dachdeckerei arbeitete. "Ich wollte ein festes Arbeitsverhältnis", erläutert sie dazu. Der Schuldienst bot ihr das in diesen Jahren nicht.Auch wenn mit Susanne Fritz Kontinuität auf dem Chefsessel Platz nimmt, hat sie doch neue Ziele. Den Ganztagsbereich will sie ausbauen. Mit der Konzentration in Rohrbach hat die Schule eine Ganztagsklasse bekommen. Den jungen Leuten will Fritz mehr bieten als Schulbank-Atmosphäre: "Die Kinder sollen sich hier wohlfühlen. Wir wollen ihnen auch etwas Privatsphäre bieten." Mit den Erziehern arbeite das Kollegium an einem entsprechenden Konzept. Räume sollen so hergerichtet werden, dass sich der Ganztags-Schüler auch mal zurückziehen kann. Fritz: "Sie sollen ihre Lebenswelt hier haben, nicht nur ihre Lernwelt." Der Weiterentwicklung der Bildungslandschaft steht sie offen gegenüber: "ERS und Gesamtschule, so wie wir sie jetzt kennen, wird es wohl auf Dauer nicht geben." Einen verbohrten Streit um die Frage, welches System das bessere sei, oder wo die Differenzierung der Schüler sinnvollerweise ansetze, möchte sie vermeiden. Lieber feilt sie an der Entwicklung ihrer Schule. Den Qualitäts-Verbesserungsprozess, bei dem Lehrer, Eltern, Schüler und externe Berater seit 2004 an einer gedeihlichen Entwicklung arbeiten, hat sie dabei genauso im Blick wie das Modellprojekt "Selbstständige Schule", das den Teilnehmern mehr Handlungsspielraum in Fragen der Unterrichtsplanung und der Kollegiumszusammensetzung gibt.mbe

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