Schüler klagen über Übelkeit Erneuter Großeinsatz an Schule

Sulzbach · Nachdem mehrere Schüler eines Sulzbacher Gymnasiums über Übelkeit klagten, rückte am Donnerstag ein Großaufgebot an Rettungskräften an. Giftstoffe fanden die Ermittler nicht.

 Sensibilisiert durch den Reizgas-Vorfall einen Tag zuvor in Eppelborn rückten etliche Rettungskräfte an, als einige Schüler am Theodor-Heuss-Gymnasium in Sulzbach gestern über Übelkeit klagten.

Sensibilisiert durch den Reizgas-Vorfall einen Tag zuvor in Eppelborn rückten etliche Rettungskräfte an, als einige Schüler am Theodor-Heuss-Gymnasium in Sulzbach gestern über Übelkeit klagten.

Foto: BeckerBredel

Einen Tag nach der Reizgas-Attacke an der Eppelborner Gemeinschaftsschule mit 55 verletzten Schülern ist es zu einem Großeinsatz von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst am Sulzbacher Theodor-Heuss-Gymnasium gekommen. Hier klagten am Donnerstag kurz vor Mittag mehrere Kinder einer sechsten Klasse, dass ihnen schlecht sei. Außerdem hätten sie Kreislaufprobleme. Daraufhin schlug die Schulleitung Alarm und ließ die Betroffenen aus ihrem Unterrichtssaal im Parterre bringen. Sanitäter kümmerten sich nach Angaben eines Polizeisprechers wenig später um die Schüler in einem eigens dafür hergerichteten Raum im zweiten Stockwerk. Notärzte untersuchten elf Kinder, zwei Mädchen kamen vorübergehend nach Dudweiler ins Krankenhaus, ein Junge und eine weitere Klassenkameradin brachte ein Krankenwagen zum Saarbrücker Winterberg-Klinikum.

Unterdessen riegelte ein Feuerwehr-Großaufgebot das Gymnasium weiträumig ab, das Gebäude wurde geräumt. Nur Abiturienten, die über ihrer Prüfung grübelten, blieben in der Schule. Experten untersuchten den betreffenden Klassensaal nach möglichen Giftstoffen in der Luft. Sie entdeckten allerdings nichts. Daraufhin ging in den übrigen Klassen der Unterricht weiter.

Dennoch bleibt der zuerst evakuierte Saal, wo die Krankheitsfälle aufgetaucht waren, vorerst für den Unterricht gesperrt. Nach Polizeiangaben sollen Mitarbeiter einer Spezialfirma den Raum nochmals untersuchen, um jegliche Gefahr auszuschließen.

Wieso den Schülern übel wurde, ist bislang unklar. Der Leitende Notarzt, Dr. Klaus Umlauf, erklärte gegenüber der SZ, dass sich nach den ersten Übelkeitsbekundungen möglicherweise Angst eingestellt habe. Die wiederum könne dazu führen, dass man sehr viel schneller atmet als sonst und am Ende hyperventiliert. Es folgten Schwindel oder krampfartige Anfälle. Also vermutlich ein rein psychisches Phänomen mit heftigen Auswirkungen.

Gegen 13.30 Uhr war der Großeinsatz beendet, an dem Feuerwehren aus neun umliegenden Orten beteiligt waren. Die rund 60 Feuerwehrleute kamen aus Sulzbach, Altenwald, Neuweiler, Dudweiler, Püttlingen, Brebach, Alt-Saarbrücken, Völklingen und von der Berufsfeuerwehr der Landeshauptstadt. Der Gefahrstoffzug des Regionalverbandes war ebenfalls vor Ort. Zwei Notärzte betreuten die Kinder, fünf Rettungswagen standen für alle Fälle parat. 16 Polizisten aus Sulzbach und Dudweiler sicherten das Umfeld ab.

Unterdessen befassen sich die Ermittler mit dem Vorfall in Eppelborn (siehe Artikel links). Demnach werden zwei 16 Jahre alte Schülerinnen verdächtigt, mit dem eingesetzten Reizgas zu tun zu haben, das am Mittwoch an der Gemeinschaftsschule bei 55 Schülern Tränen, Husten und Atemnot ausgelöst hatte.

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