Ermittlungen gegen leitenden Ministerialrat und Kripochef

Saarbrücken · Weil wegen Verdachts der Verletzung eines Dienstgeheimnisses gegen sie ermittelt wird, haben der Leiter der Polizeiabteilung, Wolfgang Klein, und Kripochef Harald Schnur um Entbindung von Teilen ihrer Aufgaben gebeten.

. Auf eigenen Wunsch sind gestern Wolfgang Klein, Chef der Polizeiabteilung im Innenministerium, und Kripochef Harald Schnur vorläufig von Teilen ihrer dienstlichen Aufgaben entbunden worden. Dies bestätigte Innenstaatssekretär Georg Jungmann (CDU) auf Anfrage unserer Zeitung. Demnach übt der leitende Ministerialrat Klein derzeit nicht mehr die Dienstaufsicht über die Polizei aus. Das Korruptionsdezernat der Kripo, das bisher Schnur unterstellt war, ist jetzt unmittelbar bei Landespolizeipräsident Norbert Rupp angegliedert.

Anlass für dieses Vorgehen: Nach SZ-Informationen hat die Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren wegen Verdachts der Verletzung eines Dienstgeheimnisses gegen beide Beamte eingeleitet. Wie es heißt, soll Klein sich bei Kripochef Schnur erkundigt haben, ob in dem Korruptionsverfahren gegen einen Ex-Beamten der Saarbrücker Bauaufsicht, mit dem er weitläufig bekannt ist, Telefone überwacht wurden. Schnur soll in der zuständigen Dienststelle nachgehört haben. Darüber existiert offenbar ein Vermerk. Seinem Vorgesetzten Klein soll Schnur dann nur eine ausweichende Antwort gegeben haben.

Während Klein sich zu den Vorwürfen gegenüber der SZ nicht äußern wollte, sagte Schnur: "Da ist absolut nichts dran." Um auch nur dem Anschein einer möglichen Einflussnahme entgegenzuwirken, habe er um die Entbindung von der Dienst- und Fachaufsicht der Korruptionsdienststelle gebeten. Schnur weiter: "Es ist richtig, dass ermittelt wird. Ich will dies auch. Das ist ein völlig normaler Vorgang." Er selbst versuche stets objektiv und neu-tral zu ermitteln. Und genau dies erwarte er jetzt auch. Er habe sich nichts vorzuwerfen.

Jungmann betonte: "An der Integrität der beiden Beamten besteht kein Zweifel."

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