Erinnerung an die Geburtsstunde des modernen Europas

Reinheim. In der voll besetzten Grenzlandhalle loderte das europäische Feuer, hatte die deutsch-französische Arbeitsgemeinschaft christlicher Demokraten an ein Ereignis erinnert, das als Geburtsstunde des modernen Europas gilt: den Schuman-Plan

 Hermann Lembert, Europaminister Stephan Toscani, die Europaabgeordnete Doris Pack und Saargemünds Bürgermeister Celeste Lett (von links) bei der Feier in Reinheim. Foto: ott

Hermann Lembert, Europaminister Stephan Toscani, die Europaabgeordnete Doris Pack und Saargemünds Bürgermeister Celeste Lett (von links) bei der Feier in Reinheim. Foto: ott

Reinheim. In der voll besetzten Grenzlandhalle loderte das europäische Feuer, hatte die deutsch-französische Arbeitsgemeinschaft christlicher Demokraten an ein Ereignis erinnert, das als Geburtsstunde des modernen Europas gilt: den Schuman-Plan. Der Reinheimer Hermann Lembert, Präsident der Vereinigung, in der sich sowohl lothringische als auch saarländische Kommunalpolitiker zuhause fühlen, erinnerte an den 9. Mai 1950. Er stehe dafür, dass sich fünf Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs Staaten aufgemacht hätten, Gemeinsames zu schaffen. Deutschland, Frankreich, Italien und die Benelux-Staaten hätten sich vor 60 Jahren zusammengefunden, den Weg zur Schaffung der Montanunion einzuschlagen. Europäische Wirtschaftsgemeinschaft, Maastricht-Verträge, Konstituierung des Europäischen Parlamentes als frei gewählte Bürgervertretung, Binnenmarkt und Euro-Einführung seien als weitere Meilensteine europäischen Fortschritts zu bezeichnen. Wie die CDU weiter mitteilt, freute sich Lembert, dass viele "Grenzländer" gekommen waren. So habe das Fest unter dem Motto "60 Jahre Aufbau Europas für Frieden, Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität" gestanden. Als einen "Mann der Grenze" bezeichnete Lembert den damaligen französischen Außenminister Robert Schuman mit seiner luxemburgisch-lothringischen Abstammung.Saarlands Europaminister Stephan Toscani lobte Lemberts Initiative, eine solche Gedenkfeier zu initiieren, nannte ihn einen Menschen, der verbinde, der Brücken baue, der Europa in seinem Herzen trage. Das Vermächtnis Schumans, so Toscani, sei die Einsicht, Kooperationen einzugehen. Dem Saarland und Lothringen käme eine besondere Rolle zu. Beide Regionen stünden dafür, Motor der deutsch-französischen freundschaftlichen Beziehungen zu sein. Wie die CDU weiter mitteilt, verglich Saargemünds Bürgermeister Celeste Lett, der auch Abgeordneter der Französischen Nationalversammlung ist, die Architektur Europas mit einem Reißverschluss: Nur die Verzahnung an den Grenzen verbinde die Menschen miteinander.

Doris Pack, die sich im Europa-Parlament an vorderster Stelle für die Belange der Nachfolgestaaten des früheren Jugoslawien einsetze, habe an die Initiative erinnert, zwischen Bliesmengen-Bolchen und Blies-Schweyen eine Brücke über die Blies zu bauen, um damit ein völkerverbindendes Symbol zu schaffen. Musikalisch wurde die Europafeier vom Blockflötenquartett des MGV Niedergailbach unter der Leitung von Anne Detzler begleitet. red

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