Eric sucht seinen genetischen Zwilling

Regionalverband. Eric Burkholz aus Püttlingen sucht seinen genetischen Zwilling. Eine Suche nach der Nadel im Heuhaufen, für ihn jedoch lebenswichtig: Denn der 20-Jährige leidet an Aplastischer Anämie, einer Sonderform der Blutarmut. Nur eine passende Stammzellenspende kann ihn noch retten. Bislang war die weltweite Suche jedoch erfolglos

 Eric braucht eine Stammzellenspende. Foto: Burkholz

Eric braucht eine Stammzellenspende. Foto: Burkholz

Regionalverband. Eric Burkholz aus Püttlingen sucht seinen genetischen Zwilling. Eine Suche nach der Nadel im Heuhaufen, für ihn jedoch lebenswichtig: Denn der 20-Jährige leidet an Aplastischer Anämie, einer Sonderform der Blutarmut. Nur eine passende Stammzellenspende kann ihn noch retten. Bislang war die weltweite Suche jedoch erfolglos.Rund 2,9 Millionen Menschen haben sich bereits als potenzielle Stammzellenspender bei der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) registrieren lassen. Damit ist sie die weltweit größte Datei. DKMS gibt an, dass täglich durchschnittlich zwölf DKMS-Registrierte Stammzellen spenden. Dennoch kann für zahlreiche Patienten kein geeigneter Spender gefunden werden. Um Erics genetischen Zwilling zu finden, haben seine Familie und Freunde eine Aktion organisiert, bei der sich bisher ungetestete Personen typisieren lassen können. Gemeinsam mit der DKMS soll nicht nur für Eric, sondern auch für alle anderen Erkrankten die Kartei der möglichen Spender erweitert werden. Fünf Milliliter Blut, ein kleiner Pieks - eine Blutentnahme, durch die man vielleicht zum Lebensretter wird. Denn damit kann getestet werden, ob man für krebskranke Menschen als Stammzellspender in Frage kommt. Einen geeigneten Spender zu finden, ist meist sehr schwer. Um dafür in Frage zu kommen, müssen die Gewebemerkmale der beiden Personen nahezu hundertprozentig übereinstimmen, erklärt Rabea Karthoff von der DKMS. Anders als bei den verschiedenen Blutgruppen sei die Übereinstimmung der Gewebemerkmale zweier Menschen allerdings äußerst selten.

Dass die Stammzellen aus dem Rückenmark entnommen werden, stimmt jedoch nicht, sagt Karthoff. Die mittlerweile seltener durchgeführte Variante der Entnahme erfordere stattdessen einen Eingriff am Beckenknochen. Wesentlich häufiger wird eine andere Methode angewendet, sagt Karthoff: "Dem Spender wird über mehrere Tage ein Medikament verabreicht, welches die Produktion der Stammzellen im Knochenmark anregt und diese in die Blutbahn ausschwemmt. Nach dieser Vorbehandlung werden die Stammzellen über ein spezielles Verfahren aus dem Blut gesammelt." Diesen Eingriff könne man sogar innerhalb von vier Stunden ambulant vornehmen.

Erics Familie und Freunde hoffen, ihn durch die Typisierungsaktion retten zu können. Erics Wunsch ist es, seinen Schulabschluss zu machen und danach endlich ein normales Leben zu führen. "Grundsätzlich kommt jeder gesunde Mensch zwischen 18 und 55 Jahren, der mindestens 50 Kilogramm wiegt, als Spender in Frage", erklärt Karthoff. Die Aktion findet am 21. März von 13 bis 20 Uhr in der Gemeinschaftsschule Rastbachtal in Saarbrücken statt.

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