Erfolgsgeschichte am Bistro B 40

Völklingen. Mit einem rein akustischen Konzert ging am Freitag der letzte Völklinger Hüttenjazz vor der Kulisse des Weltkulturerbes zu Ende: Beim Bistro B 40 jazzte das Susan-Weinert-Global-Players-Trio und gab sich ungewohnt introvertiert. Wenig war zu spüren vom angekündigten energiegeladenen Mix aus Jazz, Rock und Funk

 Zum Abschluss der Reihe Hüttenjazz spielte am Freitag das Susan-Weinert-Global-Players-Trio am Völklinger Weltkulturerbe. Foto: Dietze

Zum Abschluss der Reihe Hüttenjazz spielte am Freitag das Susan-Weinert-Global-Players-Trio am Völklinger Weltkulturerbe. Foto: Dietze

Völklingen. Mit einem rein akustischen Konzert ging am Freitag der letzte Völklinger Hüttenjazz vor der Kulisse des Weltkulturerbes zu Ende: Beim Bistro B 40 jazzte das Susan-Weinert-Global-Players-Trio und gab sich ungewohnt introvertiert. Wenig war zu spüren vom angekündigten energiegeladenen Mix aus Jazz, Rock und Funk. Stattdessen gab es meist wohlgefällige weltmusikalische Grooves mit gewohnt flinkfingrigen Virtuosen-Soli von Susan (Gitarre) und Martin Weinert (Kontrabass), jedoch ohne aufwühlende Emotion.Aufhorchen ließ das differenzierte Spiel des Percussionisten David Kuckherman, der mit Cajon, Rahmentrommel und Riq, einem arabischen Tamburin, rhythmische Akzente setzte und Farbtupfer beisteuerte.

Generaldirektor Meinrad Maria Grewenig, der zur Feier des Tages auf seine sonstige Open-Air-taugliche Freizeitkleidung verzichtet und sich ins gute Anzugstöffchen geworfen hatte, zeigte sich äußerst zufrieden mit dem diesjährigen Hüttenjazz. Die Reihe hatte unter neuer künstlerischer Leitung schätzungsweise mehr als 3000 Zuhörer angelockt; alle Termine fanden - teils trotz Regen - im Freien statt.

"Wir können eine sehr gute Bilanz ziehen", sagte Grewenig strahlend und ließ das Publikum abstimmen, ob der neue Impresario Oliver Strauch weitermachen soll. Die Messlatte noch höher legen und den Hüttenjazz zu einem "Festival mit deutschlandweiter Akzeptanz" zu machen, lautet das hoch gesteckte Ziel des per Applausometer bestätigten Jazzers. "Ich brauche kein Motto, um ein künstlerisch gutes Festival zu machen", sagt Strauch. "Mein Maßstab heißt Qualität."

So sei es ihm wichtig gewesen, nur Formationen zu engagieren, von deren Live-Qualitäten er sich persönlich habe überzeugen können. Bewerbungen seien zwecklos: "Ich bin keine Booking-Agentur", stellt Strauch klar.

Ein Forum möchte der international renommierte Schlagzeuger vor allem Neuentdeckungen aus Deutschland bieten: jungen Bands, die oft wenig bekannt seien, aber bereits bewiesen hätten, dass sie ein Publikum fesseln können.

"Authentizität" lautet das Stichwort, und zwar bei Abdeckung einer stilistischen Bandbreite von Chilling Sounds bis zum New Jazz. Mit "Bartmes" oder dem "Dominique Gatto Quartet" sei man auf hohem Niveau gestartet, sagt Strauch.

Das Publikum will er ernst nehmen, aber nicht überfordern - insofern zieht er positive Bilanz: Trotz des knappen Planungsvorlaufs sei es gelungen, neue Wege zu beschreiten und die Stammhörer zu halten.

Eine neue Marschrichtung hat Strauch auch für die drei sonntäglichen Matinee-Termine ausgegeben. "Dixieland ist mittlerweile oft zu schlechtem Entertainment verkommen", begründet Strauch seine Entscheidung, stattdessen Swing zu servieren. "Swing ist im Jazzbereich die klassische Musik des 20. Jahrhunderts und bietet einen enorm dehnbaren Spielraum."

Zukunftsmusik? Die deutsche Szene zeigen, französische Kollegen einbinden. Und keine Wiederholungen! kek

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