Erfolge sind wichtig und doch nicht alles

Merzig. Das Publikum im voll besetzten Saal des Sparkassen-Gebäudes in Merzig ist bunt gemischt. Alle lauschen aufmerksam den Ausführungen von Daniela Schlegel-Friedrich

 Drei Fäuste für ein Halleluja: Marvin Scholer, Sabrina Thieser und David Kaiser haben sich in die deutsche Spitze vorgekämpft. Foto: Jenal

Drei Fäuste für ein Halleluja: Marvin Scholer, Sabrina Thieser und David Kaiser haben sich in die deutsche Spitze vorgekämpft. Foto: Jenal



Merzig. Das Publikum im voll besetzten Saal des Sparkassen-Gebäudes in Merzig ist bunt gemischt. Alle lauschen aufmerksam den Ausführungen von Daniela Schlegel-Friedrich. In ihrer Eröffnungsrede hebt die Landrätin einen entscheidenden Aspekt der bevorstehenden Nachwuchsehrung des Landkreises hervor: Es sei gerade deshalb wichtig, auf besondere Leistungen der Jugendlichen aufmerksam zu machen, damit es viele Nachahmer gibt. Drei, die besonders erfolgreich waren, kommen dabei vom TV Saarhölzbach: Sabrina Thieser, David Kaiser und Marvin Scholer haben sich schon vor Jahren dafür entschieden, die Kampfkunst Karate zu erlernen. Mittlerweile feiert das Trio sogar schon auf nationaler Ebene Erfolge. So belegte die 13-jährige Sabrina vergangenes Jahr bei der deutschen Nachwuchsmeisterschaft Platz eins in der Übungsform "Kata", also dem "Kampf gegen einen gedachten Gegner".Im "Kumite" kommt es dagegen zum Zweikampf. Hierbei landete Marvin (14 Jahre) bei der DM auf Platz zwei, der 16-jährige David Kaiser durfte sich sogar als deutscher Meister feiern lassen. Resultate, die für sich sprechen und eine Würdigung zweifellos verdienen. Und es steckt noch viel mehr dahinter: "Karate wird fälschlicherweise als Sport bezeichnet. Es ist aber eine Kampfkunst der Samurai. Karate soll in erster Linie der Charakterschulung und der Selbstverteidigung dienen. Außerdem soll man lernen, den Gegner zu achten", betont Trainer Lothar Müller, worauf es ankommt und was er seinen Schülern vermittelt.

"Wenn ich die Elemente der japanischen Höflichkeit nicht verstehe, dann mache ich Kampfsport, wie Ultimate Fighting oder Kickboxen. Das kann man mit Karate aber nicht vergleichen."

Vielmehr handele es sich um eine Philosophie für sich. Ergebnisse seien dabei zweitrangig, sagt Müller, der die Kampfkunst seit 50 Jahren ausübt und drei sogenannte Dojos betreibt.

"Es ist schon ziemlich hart und anstrengend", meint Marvin. Wie die beiden anderen trainiert der Realschüler drei Mal in der Woche. "Man lernt sehr viel Disziplin beim Karate", verrät David, der vor fünf Jahren durch einen Artikel in der "Dorfzeitung" auf die Sportart aufmerksam wurde und hinzufügt: "Man muss einfach lernen, sich unterzuordnen."

Dadurch, dass er das stets beherzigt hat, hat er es schon weit gebracht. Überhaupt heimsen alle drei für ihre Entwicklung vom Trainer ein Sonderlob ein. Und so werden in Zukunft sicher noch mehr Erfolge des Saarhölzbacher Karate-Nachwuchses zu verzeichnen und entsprechend zu würdigen sein. Auch, wenn der Erfolg - wie erwähnt - nur eine untergeordnete Rolle spielt. bene

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