„Erde und Glas trifft Farbe“

Spiesen-Elversberg · Werke von Margit Bauer zeigt derzeit die Galerie Farbtupfer in Spiesen. Unter dem Titel „Elemente“ stellt die Künstlerin, die unter anderem als Kunsttherapeutin bei der Lebenshilfe arbeitet, Bilder und Objekte in verschiedenen Techniken aus.

. Margit Bauer ist sichtlich gerührt, als sie sich den Kunstinteressierten in den Räumlichkeiten der Galerie Farbtupfer in Spiesen-Elversberg gegenübersieht. Dabei sieht sie sich selbst weniger im Mittelpunkt ihrer Arbeit. Es sind ihre Schützlinge, bei denen sie sich für Mitwirkung und Unterstützung bedankt. Auch wenn die Bilder, die an diesem Abend ausgestellt sind, eigene Werke und Ideen der Künstlerin darstellen. Doch gerade die Arbeit mit sozialen Randgruppen hat sie entscheidend geprägt und inspiriert.

Sie unterstützt Hilfsprojekte in Burkina Faso, engagiert sich bei der Kreativwerkstatt am Bahnhof in Neunkirchen, ist an verschiedenen Projekten der Volkshochschule "maßgeblich beteiligt". Und sie arbeitet als Kunsttherapeutin für die Lebenshilfe. Die geistig behinderten Menschen, die sie dabei fördert, sind zahlreich erschienen. Und während sich die übrigen Anwesenden in klassisch förmlicher Höflichkeit üben, sind es vor allem diese Menschen, die ihrer Freude und Anerkennung emotional unverhohlen Ausdruck verleihen. Margit Bauer, die ein eigenes Atelier in Wiebelskirchen besitzt, bezeichnet ihre Kunst als "archaische Herausforderung". Sie nutzt eine Vielzahl an verschiedenen Materialien und Techniken für ihre Werke. Zum Beispiel "Pâte de Verre", eine sehr aufwändige Technik, bei der Glas unter Zuhilfenahme von Ton und Gips verformt wird. Sie arbeitet mit Sand, Keramik und Kreide, benutzt Aquarell- und Acrylfarben. Die Bilder firmieren unter dem Titel "Erde und Glas trifft Farbe" und richten sich nach dem Thema Elemente aus. Dabei verwendet die Künstlerin gerne Symbole: Hier die Schnecke, die für "Rückzug, Langsamkeit und Bedachtheit steht", dort die rechtsdrehende Spirale, die "Fortschritt, Zukunft, Freiheit und Entwicklung" ausdrückt. Und auch für die Künstlerin selbst haben die Werke eine ganz besondere Bedeutung: "Für mich bedeutet die Arbeit, mit mir selbst in Balance zu bleiben, eigene Anliegen zu verarbeiten."

Hans-Jürgen Schäfer, Leiter der Kreisvolkshochschule, bezeichnet Margit Bauer in seiner Laudatio als "sehr starke Persönlichkeit, die das künstlerische Wesen der Frau herausstellt und damit auch andere Frauen zur Stärke geführt hat". Doch ganz gerecht wird diese Definition ihr nicht. Denn ihre Kunst ist nicht nur Inspiration für Frauen, sondern für alle Menschen, die diesen Werken begegnen.

Geöffnet: montags bis freitags, 9.30 Uhr bis 12.30 Uhr, 17 bis 19 Uhr, samstags von 9.30 Uhr bis 12.30 Uhr.

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