Erbacher CDU wundert sich wegen Sportzentrum

Erbach/Homburg · Die Sanierung des Sportzentrums in Erbach fällt niedriger aus als ursprünglich geplant. Das sorgt für Verärgerung in dem Stadtteil. Die CDU fordert nun eine detaillierte Kostenauflistung. Auch die Grünen fordern Aufklärung

 Die Sanierung des Sportzentrums in Erbach soll weniger kosten als geplant. Foto: Wille/SZ

Die Sanierung des Sportzentrums in Erbach soll weniger kosten als geplant. Foto: Wille/SZ

Foto: Wille/SZ

. Die CDU Erbach-Reiskirchen äußert sich verwundert über Aussagen des Sportbeigeordnetern Gerhard Wagner, der gegenüber unserer Zeitung andeutete, dass die Sanierungskosten für das Sportzentrum Erbach nur noch 20 000 bis 30 000 Euro betragen sollen. Bislang waren weitaus höhere Kosten im Gespräch (wir berichteten). Der Erbacher CDU-Vorsitzender Michael Forster: "Uns wurde noch vor wenigen Monaten seitens der Stadtverwaltung auf der Grundlage von zwei statischen Gutachten berichtet, dass mögliche Sanierungskosten in Millionenhöhe auf die Stadt zukommen würden. Eine Sanierung des Sportzentrums sei zudem nur mit Hilfe des Landes möglich. Wir sind darüber sehr verwundert, zumal seitens der Verwaltungsspitze bereits über einen Ersatz-Neubau öffentlich nachgedacht wurde."

Man stelle sich daher die Frage, wie zwei unabhängige Gutachter früher zu dem Schluss kommen konnten, es lägen gravierende statische Mängel vor, von denen jetzt keine Rede mehr sein soll. Das Erbacher Sportzentrum sei nun angeblich "in Ordnung". "Diese gegenteiligen Informationen und die berichteten neuen Vorhaben werfen daher mehr Fragen auf, als sie Antworten geben", so Forster weiter. "Ich halte die damals genannten Summen ebenso unrealistisch wie die nun genannten" Hier würden leichtfertig bereits in Aussicht gestellte Landesmittel aufs Spiel gesetzt." Die CDU Erbach-Reiskirchen fordere daher eine "erneute kompetente, fundierte und ehrliche gutachterliche Überprüfung und die Entwicklung eines Gesamtkonzepts für das Sportzentrum Erbach unter Einbezug aller Beteiligten".

Ziel müsse es sein, das Sportzentrum als moderne Sportstätte mit überregionaler Bedeutung für den Breiten- und Spitzensport sowie für sportliche Großveranstaltungen zu modernisieren. Es sei nicht hilfreich, wenn nun offenbar der Versuch unternommen wird, Vereine und Stadtteile gegeneinander auszuspielen und mit vagen Versprechungen aus einem hypothetischen Verkaufserlös des Homburger Waldstadions heraus eine Politik zu betreiben, die vorgebe, jedem alles versprechen zu können", so der stellvertretende Ortsverbandsvorsitzende Markus Uhl.

Auch die Stadtratsfraktion der Grünen äußert sich zu dem Thema. Sprecherin Yvette Stoppiera: "Wie üblich erfährt der Stadtrat grundlegende Fakten aus der Zeitung. Wie sich heute herausgestellt hat, waren die zum Verkauf des Erbacher Sportzentrums genannten Sanierungskosten von 2,5 Millionen Euro aus der Luft gegriffen. Nachdem nun offensichtlich richtige Experten die Sporthalle begutachtet haben, sind plötzlich 30 000 Euro ausreichend, um das Erbacher Sportzentrum fit für die nächsten 20 Jahre zu machen." Man frage sich nun, wer die angeblichen Fachleute seien, die 2,5 Millionen Euro an die Wand gemalt hätten? "Waren dies die gleichen Experten, die horrende Summen aufriefen, als es um die Höhe der Sanierungskosten für das Freibad und das Hallenbad ging?"

Aus Sicht der städtischen Finanzlage stehe laut Stoppiera eine elementare Frage im Raum: "Wurde mit der Erbacher Halle städtisches Vermögen unter Wert, nämlich reduziert um die noch im Dezember 2012 so dringende statische Sanierung des Daches, an die HPS verkauft?" Die Grünen fordern diesbezüglich Aufklärung.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort