Er setzt auf Bildung und Sicherheit

Saarbrücken · Landtagsabgeordneter Rudolf Müller: „AfD ist rechtslastig, aber nicht rechtsradikal“

 Rudolf Müller Foto: Dietze/dpa

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Lügenpresse: Dem Begriff kann Rudolf Müller einiges abgewinnen. "Wenn man in der AfD ist, sind alle gegen einen, einschließlich der Medien", sagt der 66-jährige und neue AfD-Landtagsabgeordnete. Das bedeute nicht, dass die deutsche Presse "fake news" oder Unwahrheiten verbreite, sondern: "Durch das Weglassen bestimmter Fakten wird manchmal ein Bild gezeichnet, das nicht mit der Wirklichkeit übereinstimmt." Zudem nehme die Presse gerne fälschlicherweise für sich in Anspruch zu wissen, was moralisch richtig und was falsch sei. Angesichts der in der Öffentlichkeit umstrittenen Äußerungen vieler AfD-Politiker beruft sich Müller "auf das Grundrecht der Meinungsfreiheit". Man könne die AfD als "rechtslastig bezeichnen, aber nicht als rechtsradikal", sagt er. "Wir sind nicht verfassungsfeindlich." Müller nennt offene Grenzen in Deutschland "unseren Untergang" sowie Thilo Sarrazin und Franz Josef Strauß seine Vorbilder. Schwerpunkte seiner Arbeit im Landtag sollen Bildungspolitik (etwa Wahlfreiheit zwischen G 8 und G 9 an Gymnasien) und innere Sicherheit (mehr Personal für Polizei und Justiz) sein. Konflikte mit der einzigen anderen Oppositionspartei, den Linken, sieht Müller nicht. Vielmehr gebe es "einige Schnittmengen", etwa staatliche Hilfestellungen für sozial Bedürftige auszubauen. Müller wurde in Neunkirchen geboren, er hat ein Studium zum Gymnasiallehrer (Französisch, Sozialkunde) absolviert. Als Pädagoge war der bekennende Nietzsche-Fan nie tätig, er arbeitet am St. Johanner Markt in Saarbrücken im Antiquitäten-Geschäft seiner Frau Monika (die Schwester des Ex-BND-Präsidenten Gerhard Schindler). Den umstrittenen Verkauf von Nazi-Orden und KZ-Geld in dem Antiquitäten-Laden, der bundesweit für Schlagzeilen sorgte, nennt Müller in Einklang mit Recht und Gesetz. Allerdings biete er dies heute nicht mehr zum Verkauf an, "um Irritationen zu vermeiden".

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