Er liebt es, den Strom zu lenken

Oberbexbach/Saarbrücken. "Es ist einfach unglaublich interessant, zu wissen wie Schaltungen funktionieren oder herauszufinden, welche elektronische Störung dafür verantwortlich war, dass zum Beispiel eine Saarbahn ausgefallen ist", sagt Matthias Braun in der großen Ausbildungswerkstatt der Stadtwerke Saarbrücken

 Matthias Braun lernt seinen Beruf "Elektroniker für Betriebstechnik" mit Leidenschaft. Foto: Lehmann

Matthias Braun lernt seinen Beruf "Elektroniker für Betriebstechnik" mit Leidenschaft. Foto: Lehmann

Oberbexbach/Saarbrücken. "Es ist einfach unglaublich interessant, zu wissen wie Schaltungen funktionieren oder herauszufinden, welche elektronische Störung dafür verantwortlich war, dass zum Beispiel eine Saarbahn ausgefallen ist", sagt Matthias Braun in der großen Ausbildungswerkstatt der Stadtwerke Saarbrücken. Der 19-Jährige aus Oberbexbacher ist einer von 54 Auszubildenden bei der Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft Saarbrücken mbH (VVS). Er will Elektroniker für Betriebstechnik werden - und das kam nicht von ungefähr. "Ich hatte in der achten Klasse ein Praktikum als Elektriker absolviert. Da habe ich schon gemerkt, dass mir die Arbeit mit Strom und Schaltkreisen einfach Spaß macht", erklärt der junge Mann aus Oberbexbach. Er hat das erste Ausbildungsjahr mit "sehr gut" abgeschlossen und in der Zwischenprüfung in diesem Jahr 97 von 100 Punkten erreicht. Ein Talent, auf das sich der saarländische Arbeitsmarkt jetzt schon freuen darf und das dem 19-Jährigen praktisch in die Wiege gelegt wurde. Papa Ralf und Opa Richard sind ebenfalls Elektriker. Und als die Brauns 2011 eine Photovoltaik-Anlage für ihr Dach kauften, da installierten sie natürlich alles selbst. "Die Anlage funktioniert perfekt. Aber sie können sich ja vorstellen, dass bei drei Elektrikern in der Familie jeder Arbeitsschritt heiß diskutiert wurde. Am Ende setzte sich Opa immer durch", erzählt Matthias Braun mit einem Lächeln. Dreieinhalb Jahre dauert die Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik bei den Stadtwerken. Auf je zwei Wochen Arbeit im Ausbildungszentrum folgt eine Woche Schule. "Es ist beides interessant und vor allem spannend, die erlernte Theorie in der Praxis auszuprobieren", sagt der 19-Jährige, bei dem aber auch Freundin und Hobby nicht zu kurz kommen. Ein Kreuzbandriss im Knie hindert den Handballer des TV Homburg jedoch derzeit daran, seinen Sport auszuüben. Umso mehr Zeit bleibt für die Freundin und das heimische "Knoddeln" an der Elektronik mit Papa und Opa. "Nach der Ausbildung bekommen wir einen auf ein Jahr befristeten Arbeitsvertrag. Danach mal sehen. Die Arbeit bei den Stadtwerken macht mir viel Spaß, aber auch Elektriker-Meister wäre ein interessantes Ziel. Es gibt viele Optionen und bis zur Entscheidung habe ich noch etwas Zeit", sagt er, bevor es in der Ausbildungswerkstatt an diesem Tag darum geht, Fehler in Schaltkreisen zu finden und Spannungen zu überprüfen.

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