Er kam nicht mit leeren Händen

Sulzbach. Der Fotograf Joachim Lischke erhielt Anfang April den mit 2500 Euro dotierten Fritz-Zolnhofer-Preis. Alle zwei Jahre wird er vergeben. Die Verleihung des Preises fand im Salzbrunnenhaus in Sulzbach in freundlich-familiärer Atmosphäre statt (wir berichteten)

 Abraumlandschaft bei Heinitz hat Joachim Lischke die Fotografie genannt, die er der Stadt Sulzbach geschenkt hat. Das Präsent entgegen nahm Kulturamtsleiter Jörg Bier (l.). Foto: Stadt Sulzbach

Abraumlandschaft bei Heinitz hat Joachim Lischke die Fotografie genannt, die er der Stadt Sulzbach geschenkt hat. Das Präsent entgegen nahm Kulturamtsleiter Jörg Bier (l.). Foto: Stadt Sulzbach

Sulzbach. Der Fotograf Joachim Lischke erhielt Anfang April den mit 2500 Euro dotierten Fritz-Zolnhofer-Preis. Alle zwei Jahre wird er vergeben. Die Verleihung des Preises fand im Salzbrunnenhaus in Sulzbach in freundlich-familiärer Atmosphäre statt (wir berichteten). Der heute 85-jährige Joachim Lischke reiht sich damit ein in die Rathaus-Galerie der bisherigen Zolnhofer-Preisträger: die Maler Fritz-Ludwig Schmidt (2001), Benno Breyer (2003) und Gaetano Groß (2007) sowie die Bildhauerin Inge Andler-Laurenz (2005).

Die Preisverleihung im Salzbrunnenhaus war keine "Einbahnstraße". Denn Joachim Lischke beschenkte seinerseits die Stadt Sulzbach mit einer seiner Fotografien. Titel: "Abraumlandschaft bei Heinitz".

Lischkes künstlerische Arbeit, schreibt das Kulturamt der Stadt Sulzbach, wurde stark von seinem Lehrer Otto Steinert und dessen Lehre von der "Subjektiven Fotografie" geprägt. Seine künstlerische Maxime entwickelte er im Schauen, Suchen und Experimentieren: Sein künstlerisches Schaffen sollte offen gehalten werden, das Prozesshafte seiner Arbeit war und ist ihm wichtig.

Er möchte in die Oberflächen seiner fotografischen Objekte eindringen und zeigen, was darunter im fast Verborgenen liegt. In diesem Sinn fotografierte Joachim Lischke bereits in den 50er Jahren in übergroßen Einstellungen die Oberflächen von Eisenröhren, Stahlträgern, Schrauben oder anderen Baumaterialien und zeigte ihre dem normalen Auge verborgene Ästhetik der Mikro-Formen.

In dieser Zeit fotografierte er die zahlreich vorhandenen saarländischen Industrielandschaften, die diese Region geprägt hatten. 1958 wurde er diesbezüglich von der Fachzeitschrift "Photorama" als Entdecker der Industrielandschaft für die Fotografie benannt. Lischke entwickelte seine Arbeit in den Folgejahren über das reine Abfotografieren hinaus weiter, er widmete sich der experimentellen Seite der Fotografie.

Sein Werk zeichnet sich aus durch zahlreiche Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen im In- und Ausland sowie Veröffentlichungen in Zeitungen, Zeitschriften und Büchern. Seine Arbeiten befinden sich in privatem und in öffentlichem Besitz. red

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