Er hat hinter dem Tresen alles im Griff

Neunkirchen. Ob tanken, eine leckere Brezel oder ein Getränk für unterwegs kaufen — bei der Shell Tankstelle in der Neunkircher Fernstraße ist das rund um die Uhr möglich. Jetzt ist es 23 Uhr und drei Männer stehen am Tresen. Sie haben alle ihre Fahrzeuge betankt und sich im Shop noch Getränke oder eine Zeitung geschnappt. Freundlich kassiert Kai Schwindling ab

Neunkirchen. Ob tanken, eine leckere Brezel oder ein Getränk für unterwegs kaufen — bei der Shell Tankstelle in der Neunkircher Fernstraße ist das rund um die Uhr möglich. Jetzt ist es 23 Uhr und drei Männer stehen am Tresen. Sie haben alle ihre Fahrzeuge betankt und sich im Shop noch Getränke oder eine Zeitung geschnappt. Freundlich kassiert Kai Schwindling ab. Der 23-Jährige gehört seit einigen Monaten zu dem Team der Tankstelle. "Mir gefällt die Nachtschicht", lächelt er. "Denn ich bin sowieso ein Nachtmensch". In der Regel, so erzählt Schwindling, ist bis Mitternacht besonders viel los. Seine Schicht beginnt um 22 Uhr und geht bis morgens 6 Uhr. Zwischendrin hat der 23-Jährige auch mal Gelegenheit, sich ein bisschen länger mit den Kunden zu unterhalten. "Manche holen sich einen Kaffee, stellen sich an den Tisch und fangen ein Gespräch an.", sagt der Tankstellenverkäufer und deutet auf die Cafébar samt Stehtisch, der gerade unbesetzt ist. Eine junge Frau kommt herein und geht - sich umschauend - auf den Tresen zu. "Ich hätte gerne zwei Flaschen milden Sekt", sagt sie lächelnd. Schwindling greift gezielt in das Getränkeregal und bringt der Frau das gewünschte Prickelwasser. Auch dieser Service ist für den 23-Jährigen selbstverständlich und nicht ungewöhnlich. "Zwischen Mitternacht und 4 Uhr geht alles über den Schalter", erklärt Schwindling. Aber auch wenn der Shop geschlossen ist, ist der Service der Shell-Station nicht aufs Tanken beschränkt. "Alles, was durch die Klappe passt, kann man haben". Dann muss Schwindling schon mal quer durch den Laden rennen. "Manche schicken mich zwei bis drei Mal los", lächelt er. In der kurzen Zeit, in der Schwindling in der Nachtschicht eingesetzt ist, hat er auch schon eine unschöne Erfahrung gemacht. "Einer ist weggefahren, ohne zu bezahlen". Was in diesem Moment in dem 23-Jährigen vorging, weiß er noch genau. "Ich habe gedacht: Warum bei mir? Es war schon kurz vor 6 Uhr, also kurz vor Feierabend." Da die Tankstelle aber videoüberwacht ist, konnte man das Kennzeichen erkennen. Schwindling deutet auf den kleinen Bildschirm neben ihm. Darauf sieht man die Zapfsäulen draußen. Eine Frau kommt aufgeregt herein: "Ich kann nicht tanken!" Ganz ruhig bittet Schwindling die Autofahrerin an eine andere Zapfsäule zu fahren. Dann versucht er, dem Problem auf den Grund zu gehen und wird fündig. "Sie hat aus Versehen schon ein paar Tropfen getankt und dann eingehängt". An der Kasse sieht der Verkäufer genau, an welcher Säule getankt wurde. Von hier aus kann er auch die Zapfhähne sperren oder freigeben. Außerdem gibt es noch einen Notfallknopf. "Damit kann man alle Zapfsäulen auf einmal sperren", erklärt er. Zu den Aufgaben des Nachtdienstes gehört es auch, die frischen Backwaren für den nächsten Morgen vorzubereiten. "Ein bisschen Bäcker bin ich auch", grinst Schwindling und holt ein paar Backbleche hervor. Die belegt er zunächst mit Backpapier und dann mit bereits fertig geformten Brezeln. Sie wandern als erstes in den Ofen. "Zwischen zwölf und halb eins geht es mit dem Backen los. Dann riecht es fast wie in der Bäckerei", schwärmt er und schiebt das erste Blech in den Ofen.

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