Entspannung vor der Haustür

Niederwürzbach. Wo einst Reichsgrafen residierten, tummeln sich heute Angler, Spaziergänger oder Urlauber. Viele haben ein Ziel, wenn sie Blieskastel besuchen: den Niederwürzbacher Weiher. Das zwölf Hektar große Naherholungsgebiet galt schon vor 230 Jahren als idyllisches Fleckchen. Nicht umsonst errichtete Marianne von der Leyen hier ihren Sommersitz

 In dieser idyllisch anmutenden Schönheit präsentiert sich der Niederwürzbacher Weiher an sonnenreichen Sommertagen. Fotos: Oliver Bergmann

In dieser idyllisch anmutenden Schönheit präsentiert sich der Niederwürzbacher Weiher an sonnenreichen Sommertagen. Fotos: Oliver Bergmann

Niederwürzbach. Wo einst Reichsgrafen residierten, tummeln sich heute Angler, Spaziergänger oder Urlauber. Viele haben ein Ziel, wenn sie Blieskastel besuchen: den Niederwürzbacher Weiher. Das zwölf Hektar große Naherholungsgebiet galt schon vor 230 Jahren als idyllisches Fleckchen. Nicht umsonst errichtete Marianne von der Leyen hier ihren Sommersitz. Ihre teils erhalten gebliebenen, teils nachgebauten Schlösser setzen dem Gebiet die Krone auf. Kleiner kulinarischer Hinweis: Die zum Teil internationale Küche hält das, was die Prachtbauten von außen versprechen. Ein einzigartiges Flair bieten die Berge, die den Weiher umschließen.Thomas Bieg kann dieses Ambiente jeden Tag genießen. Er wohnt lediglich 200 Meter entfernt. Das weiß er sehr zu schätzen: "Es gibt hier viele ruhige Ecken, Kinder können auch mal ohne Aufsicht spielen." Bieg ist sich der schönen Lage bewusst, in der er mit seiner Familie lebt. "Eine Arbeitskollegin aus Illingen sagte einmal, dass das hier wie im Urlaub sei." Mit seinem Sohn Julian hat Thomas Bieg einen der wenigen heißen Tage des Sommers 2011 genutzt, um sich im Wasser zu erfrischen.

An diesem Punkt wird es etwas heikel, denn das Baden ist im Niederwürzbacher Weiher eigentlich verboten, auch wenn es die Qualität des Wassers erlauben würde. Das stellen Messungen immer wieder unter Beweis. "Bei unserer letzten Messung am 11. Juli lagen die Phosphorwerte über den Grenzwerten. Aber das lag am Regen, der kurz davor gefallen ist", sagt Udo Steigner, Pressesprecher des Saarpfalz-Kreises. Die Stadt Blieskastel zeigt angesichts des Badeverbotes Verständnis. Wen die Ordnungsbehörde beim Plantschen erwischt, den verwarnt sie lediglich mündlich. Ein anschließendes Bußgeldverfahren gibt es nicht. "Der kommunale Ordnungsdienst der Stadt Blieskastel kontrolliert stichprobenartig in unregelmäßigen Abständen durch einen Mitarbeiter der Ortspolizeibehörde das Einhalten des Badeverbotes", teilt Stadtoberinspektor Jens Welsch mit. Die zahlreichen Wasserpflanzen im Weiher sind allerdings nicht jedermanns Sache.

Trotz der Idylle ist der Niederwürzbacher Weiher gut erreichbar. Vom Bahnhof Würzbach aus hört man an Sommerabenden schon die Frösche quaken, die am Rand des Ufers zu Hause sind. Für Besucher, die mit dem Auto kommen, gibt es einen großen Parkplatz. Das gesamte Gebiet ist gepflegt, was auch für die öffentlich zugänglichen Toiletten der Freizeitanlage am nordöstlichen Weiherufer gilt.

Die Gegend ist zwar längst kein Geheimtipp mehr, aber auf jeden Fall eine Reise wert. Nicht nur Einheimische dürften hoffen, dass das Wetter diesen Sommer irgendwann noch einmal einen Ausflug dorthin gestattet.

-zeitung.de/

saarland-neu-entdecken

Auf einen Blick

 Thomas und Julian Bieg erfrischen sich im Wasser.

Thomas und Julian Bieg erfrischen sich im Wasser.

Schnell vorbei ist es mit der Ruhe rund um den Niederwürzbacher Weiher, wenn meistens im Juni das gleichnamige Fest beginnt. Einmal im Jahr verwandelt sich das Ufer in eine Partymeile, die für jeden etwas bietet. Mit 38 Ständen und zahlreichen Bühnen wartete die 2011er Ausgabe des Weiherfestes auf. Im kommenden Jahr feiert die Veranstaltung ihr silbernes Jubiläum: Dann wird es zum nunmehr 25. Mal am Niederwürzbacher Weiher wieder so richtig rundgehen. obe

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort