Kommt neue Grünschnitt-Verarbeitung im Nordsaarland? EVS-Aufsichtsrat berät über die Grünschnitt-Kosten

Saarbrücken · Der kommunale Entsorgungsverband Saarland (EVS) hat am Donnerstag mitgeteilt, dass der EVS-Aufsichtrat „eingehend prüfen“ werde, wie die zusätzlichen Kosten beim Grünschnitt verteilt werden.

Diese seien seit 2018 dadurch angefallen, dass die von den Kommunen gemeldeten Grüngut-Mengen zumeist weit unterschritten wurden. Es gehe nicht um absichtlich „falsche Bedarfszahlen“, sondern schlicht um das Fehlen geeigneter Daten aus den Kommunen, stellte der EVS klar. Zudem hätten betriebliche Probleme an den Sammelplätzen und die trockenen Sommer dazu beigetragen, dass die von den Bürgern angelieferten Mengen geringer ausgefallen seien. Es zeige sich jetzt, dass eine komplexe System-Änderung „nicht gänzlich ohne Reibungsverluste und Anlaufschwierigkeiten zu stemmen“ sei, hieß es. Der Landesgesetzgeber hatte festgelegt, dass der EVS jetzt anstelle der Kommunen für den Transport und die Verwertung des Grünschnitts der Bürger zuständig ist. Die Kommunen müssen Sammelstellen für die Anlieferung des Grünschnitts bereitstellen.

Der EVS räumte ein, dass die Erfahrungen aus der Anlaufphase des Umstellungsprojektes seit einem Jahr es ermöglichten, „Optimierungspotenziale zu identifizieren“. Wo diese liegen, teilte der EVS nicht mit. Einige Bürgermeister befürchten, dass sie höhere Gebühren für die Grünschnitt-Anlieferung erheben müssen durch die Systemänderung. Manche Bürger sind empört, da sie durch die Zusammenlegung von Abgabestellen längere Anfahrtswege in Kauf nehmen müssen. Das EVS-Bio-Masse-Zentrum, das in Velsen entstehen soll, diene der Verarbeitung des Biogutes aus der Biotonne und habe mit dem Grüngut keine Verbindung, betonte der EVS. Die Verarbeitung von Grünschnitt in Ormesheim, Saarbrücken-Gersweiler und Forbach-Morsbach (bei der Partnerfirma Sydeme) sei längerfristig vorgesehen. Ergänzend überlege der EVS im Nordsaarland eine zusätzliche Grüngut-Verarbeitungsanlage zu errichten, um die Transportkosten zu senken, wenn die Grüngutmengen stiegen. Der einheitliche Verbandsbeitrag für die Abwasserreinigung bleibe auch 2020 stabil.

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