Entscheidungen setzte Raymund Durand mit Nachdruck durch

Völklingen. Die Mittelstadt Völklingen mit ihren Bürgern trauert um Alt-Oberbürgermeister Raymund Durand. Dieser verstarb in der Nacht von Donnerstag auf Freitag im Alter von 84 Jahren. Durand prägte als Bürgermeister von 1968 bis 1974 und danach bis 1989 als Oberbürgermeister maßgeblich die Entwicklung der Hüttenstadt

 Völklingens Alt-Oberbürgermeister Raymund Durand war für seinen unermüdlichen Einsatz bekannt, hier pflanzt er (links im Bild) am Tag des Baumes im Jahr 2000 mit dem damals amtierenden OB Hans Netzer, Ortsvorsteher Arno Hübschen, Horst Heck vom Saarwaldverein und der damaligen Landtagsvizepräsidentin Roswitha Hollinger insgesamt drei Bäume ein. Foto: Becker & Bredel

Völklingens Alt-Oberbürgermeister Raymund Durand war für seinen unermüdlichen Einsatz bekannt, hier pflanzt er (links im Bild) am Tag des Baumes im Jahr 2000 mit dem damals amtierenden OB Hans Netzer, Ortsvorsteher Arno Hübschen, Horst Heck vom Saarwaldverein und der damaligen Landtagsvizepräsidentin Roswitha Hollinger insgesamt drei Bäume ein. Foto: Becker & Bredel

Völklingen. Die Mittelstadt Völklingen mit ihren Bürgern trauert um Alt-Oberbürgermeister Raymund Durand. Dieser verstarb in der Nacht von Donnerstag auf Freitag im Alter von 84 Jahren. Durand prägte als Bürgermeister von 1968 bis 1974 und danach bis 1989 als Oberbürgermeister maßgeblich die Entwicklung der Hüttenstadt. Als ausgleichenden, feinfühlenden Menschen mit großer Sach- und Fachkompetenz beschreiben die ehemaligen Weggefährten den studierten Juristen und Staatsanwalt Raymund Durand. Sein Nachfolger als Oberbürgermeister, Hans Netzer, schätzte die menschliche Art von Durand, der Entscheidungen stets sorgfältig abwägte, sich guten Beratern nie verschloss, aber seine Entscheidungen dann, wenn er sie getroffen hatte, auch mit großem Nachdruck durchsetzte.

In seine Amtszeit fielen wesentliche Elemente der Stadtentwicklung und Stadtkernsanierung. Die Hermann-Neuberger-Halle in Völklingen und die Lauterbachhalle in Lauterbach wurden gebaut, das Röchling-Stadion erweitert und ausgebaut, das Neubaugebiet Sonnenhügel erschlossen und das Kaufhaus Globus gebaut. Eine unerwünschte Reform war für Durand die Gebietsreform 1974. Er hätte eigentlich einen Zusammenschluss mit Wadgassen bevorzugt und sah in den Grenzen der heutigen Mittelstadt bis nach Frankreich, dem Warndt und Püttlingen keine glückliche Entwicklung.

Oberbürgermeister Klaus Lorig zeigte sich betroffen vom plötzlichen Tod Durands. Er habe eine lange Phase der Stadtentwicklung maßgeblich mitbestimmt. Durch seine offene und menschliche Art sei es ihm gelungen, Völklingen auch in Zeiten einer Verwaltungsspitze unterschiedlicher Parteizugehörigkeit voranzubringen. "Durand war ein Mann, der die Nähe zu den Menschen gesucht und gefunden hat und ist deshalb auch Vorbild für seine Nachfolger", hob Lorig hervor. Riesig war, so betonten sowohl Hans Netzer, Klaus Lorig und der ehemalige Bürgermeister von Völklingen, Heinrich Schüssler, sein soziales Engagement. So war Durand bis vor acht Jahren Ortsvereinsvorsitzender des DRK Völklingen, stand der Feuerwehr vor und war Ehrenmitglied der SF Heidstock. Verantwortung übernahm er auch in der Sozialdemokratie: Bis 1979 war er SPD-Gemeindeverbandsvorsitzender und danach lange Jahre Vorsitzender der SPD-Stadtmitte, deren Ehrenvorsitzender er am Ende war.

"Für die Stadt Völklingen war Durand ein Glücksgriff", blickt auch Heinrich Schüssler zurück, der von 1974 bis 19980 als Bürgermeister über Parteigrenzen hinweg nach eigenem Bekunden mit Durand ein gutes Team bildete.

Die Beisetzung von Raymund Durand findet am kommenden Donnerstag, 27 November, nach einem Trauergottesdienst um 14 Uhr in der Pfarrkirche St. Michael auf dem Völklinger Waldfriedhof statt.

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