"Ensdorf" unterwegs auf den Weltmeeren
Ensdorf · Von der 43-köpfigen Besatzung des Minensuchbootes waren am Wochenende 18 Männer und eine Frau zu Gast in der Patengemeinde Ensdorf. Gemeinde und Marinekameradschaft Ensdorf-Hülzweiler-Schwalbach pflegen eine enge Partnerschaft mit dem Patenboot.
Ensdorf. "Wir sind sehr glücklich über die Partnerschaft", erklärte Sebastian Fuhrmann. Er ist seit April Korvettenkapitän auf dem Marineboot "Ensdorf". Von der 43 Mann starken Besatzung des Mienensuchbootes waren am Wochenende 18 Männer und eine Frau zu Gast in der Patengemeinde Ensdorf. Die Gemeinde und die Marinekameradschaft Ensdorf-Hülzweiler-Schwalbach pflegen seit Jahrzehnten eine enge Partnerschaft mit der Mannschaft des Patenbootes. "Wir haben uns hier sehr gut aufgehoben gefühlt", meinte der Korvettenkapitän im Gespräch mit der Saarbrücker Zeitung.Für den 32-Jährigen war die Stippvisite in Ensdorf quasi sein Antrittsbesuch. Er hält es für bedeutend, diese Partnerschaft zu pflegen. "Wir haben einen schnellen Durchlauf an Bord, daher sind regelmäßige Treffen mit der Marinekameradschaft und der Gemeinde wichtig, um die Partnerschaft auch von unserer Seite am Leben zu halten", sagte Fuhrmann. Armin Schmitt, der Vorsitzende der Marinekameradschaft, sprach von einem regen Austausch, der mal im Heimathafen der Ensdorf, in Kiel, mal in Ensdorf stattfindet. Mindestens einmal im Jahr, erklärte Schmitt, sofern die Besatzung zu Hause ist.
Der letzte Einsatz der Ensdorf führte im vergangenen Jahr an die libanesische Küste. Seit Mai liegt das Boot wieder im Heimathafen und so stand einem Besuch der Besatzungsmitglieder in der Patengemeinde nichts im Wege. Am Donnerstagabend kam die Truppe in Ensdorf an, ihre erste Mission: Der Einladung zum "Einlaufbier" zu folgen, heißt, den Empfang im Seemannskeller des Bergmannsheims zu genießen. Der Freitag begann mit einer Stadtführung durch Saarlouis und endete für die Seemänner mit einem Besuch auf dem Altstadtfest.
Am Samstag ging es gemeinsam mit der Marinekameradschaft und den Partnern der Marinekameradschaft aus Stiring Wendel nach Bitche. Anlässlich zum 50. Jahrestag der deutsch-französischen Freundschaft machte die Gruppe in Spichern Station, um an der Gedenkstätte Kränze niederzulegen.
"Zur Pflege der deutsch-französischen Freundschaft hatte das Gründungsmitglied der Marinekameradschaft Ehrhard Martin maßgeblich beigetragen", erklärte der Vorsitzende. Die Begegnung auf den Spicherer Höhen war auch für den Korvettenkapitän ein bewegendes Ereignis. Zurück in Ensdorf stand ein Besuch des Parkfestes auf dem Programm. "Wir sind froh, dass wir das Patenboot Ensdorf haben und mit der Besatzung eine enge Freundschaft pflegen", sagte Bürgermeister Thomas Hartz.
Erstmals eine Frau
Der 33 Mann starke Shanty-Chor der Marinekameradschaft brachte nach dem Fassanstich mit einem Potpourri an Seemannsliedern maritimes Flair auf das Fest. Womit die Seeleute der Ensdorf nicht gerechnet hatten, war, dass sie mit auf die Bühne sollten, um gemeinsam mit dem Chor zu singen. Und dabei gab es eine Premiere. "Noch nie hat eine Frau mit uns gesungen", sagte Schmidt. Oberstleutnant zur See, Katja Kunisch, gehörte zur Abordnung der Ensdorf und sie verstand es von selbst, mit ihrer Mannschaft aufzutreten.
Die Partnerschaft begann bereits mit der Patenschaft der Gemeinde Ensdorf mit dem Marinesuchboot "Widder" im Juli 1965. 1989 wurde das Patenschiff außer Dienst gestellt und im Oktober 1990 wurde mit der Taufe der MK Ensdorf eine neue Patenschaft übernommen. Das Minensuchboot oder auch Hohlstablenkboot gehört dem 5. Marinesuchgeschwader der Bundesmarine an.