Saarbrücken. Von Schülern und Eltern im Saarland werden die diesjährigen Abitur-Prüfungsaufgaben in "Englisch Hörverstehen" heftig kritisiert. Abiturienten, die an den Prüfungen teilgenommen haben, sind wütend - Sie empfanden die Aufgabenstellung als unzumutbar. Die Facebookseite der Gesamtlandesschülervertretung dokumentiert den Frust. Auch haben über 360 Schüler eine Online-Petition unterzeichnet - die Mehrzahl aber anonym. Der Sprecher der Landeselterninitiative für Bildung, Bernhard Strube, beklagte in einem offenen Brief an das Kultusministerium, die Hintergrundgeräusche in den Hörtexten. Durch sie wären die Prüfungsaufgaben nur noch schwer zu bewältigen gewesen. Auch der Elternsprecher des Warndt-Gymnasiums in Völklingen, Stephan Saar, hat einen Brief an das Bildungsministerium gerichtet. Er fordert, die Aufgabenstellung für die Abiturprüfung zu verändern.Das Ministerium teilte auf Anfrage der SZ mit, dass geprüft werde, wie der betreffende Prüfungsteil bei der Benotung zu berücksichtigen sei. Die Korrektorenkonferenz sei angehalten Ungerechtigkeiten auszugleichen, damit den Abiturienten keine Nachteile entstünden. Sowohl die Prüfung des anspruchsvolleren Erweiterungskurses (E-Kurs) als auch der Test, den der Grundkurs (G-Kurs) absolvieren musste, wurden kritisiert. Katrin Müller vom Arnold-Janssen-Gymnasium in St. Wendel kritisiert Teil drei der Prüfung im G-Kurs: "Das war unzumutbar", sagt die 18-jährige, "Da habe ich so gut wie nichts verstanden." Das vorgespielte Telefoninterview zum Thema Alzheimer sei durch Hintergrundgeräusche wie Leitungsstörungen fast gänzlich unverständlich gewesen. Die Schwierigkeit in anderen Prüfungsteilen sei hingegen gerechtfertigt gewesen. Eine 17-Jährige aus Saarlouis empfand den vierten Teil der Prüfung des E-Kurses aufgrund des Akzents eines Englisch sprechenden Inders als "äußerst schwierig". adr