Endstation Polizeikontrolle

Rilchingen-Hanweiler · Raser, Trinker und Drogenkranke waren kurz vor der Grenze auf der Bundesstraße 51 unterwegs. Aber sie kamen nicht unentdeckt ans Ziel. Deutsche und französische Polizisten stoppten sie in Rilchingen-Hanweiler.

 Den Platz am Steuer musste dieser Mann in Rilchingen-Hanweiler räumen. Deutsche und französische Polizisten erwischten den Fahrer bei einer Großkontrolle. Befund: 1,6 Promille. Foto: Becker&Bredel

Den Platz am Steuer musste dieser Mann in Rilchingen-Hanweiler räumen. Deutsche und französische Polizisten erwischten den Fahrer bei einer Großkontrolle. Befund: 1,6 Promille. Foto: Becker&Bredel

Foto: Becker&Bredel

Blitz, Kelle, Denkzettel. Anderthalb Stunden lang. Wieder und wieder. Dort, wo Kreuze am Wegesrand von tödlichen Unfällen zeugen, zeigte die Polizei am Donnerstagabend Präsenz: auf der B 51 bei Rilchingen-Hanweiler. Die Beamten aus Brebach stoppten zwischen 19.30 Uhr und 21 Uhr rund 100 Autos und nahmen 74 davon samt 122 Insassen näher unter die Lupe.

Der schnellste Fahrer war mit 100 Sachen am Blitzer in der 70er-Zone vorbeigerauscht. Macht drei Punkte in Flensburg und 80 Euro Bußgeld.

Insgesamt 21 Fahrer waren zu schnell unterwegs, immerhin ein Fünftel aller Angehaltenen. Den meisten Alkohol hatte ein Mann im Blut: 1,66 Promille. Das bedeutet absolute Fahruntüchtigkeit, ist eine Straftat. Das heißt: Dem Erwischten, einem Franzosen, stehen ein Strafverfahren und ein Fahrverbot in Deutschland bevor. Zwei weitere Fahrer standen unter Drogen. Einer hatte Hasch geraucht. Beim Zweiten ließ sich das Rauschgift nicht klar identifizieren. Die Symptome waren dagegen eindeutig: Schweiß, Zittern und schwankender Gang.

Für Helmut Schliwinsky, Leiter der Inspektion Brebach, rechtfertigen Fälle wie diese den Aufwand, rund 20 Kollegen an einem Spätherbstabend ausrücken zu lassen: "Wir hatten zwei Hauptziele: Zum einen Alkohol und Drogen zu entdecken und zu bekämpfen. Zum anderen: das Entdeckungsrisiko generell zu steigern."

Im Hinblick auf diese Ziele stuft Schliwinsky das Kontroll-ergebnis als "relativ gut" ein. Nicht ganz so dicken Ärger mit der Justiz bekommen weitere Autofahrer, die am Donnerstagabend auffielen.

Bei einem war die Beleuchtung kaputt, zwei Fahrer hatten das Handy am Ohr. Letztere sind um 40 Euro ärmer und bekommen einen Punkt in Flensburg. Was für Schliwinksy zeigt: "Obwohl es klare Regeln und die Drohung mit Strafen gibt, verstoßen Autofahrer doch immer wieder gegen diese Vorschriften. Aber wenn wir sie bei unseren Kontrollen erwischen und Sanktionen verhängen, dann wirkt das."

Und zwar umso mehr, wenn die "Ansprache" der Polizisten bei Verstößen nicht an Sprachbarrieren abprallt. "Deswegen war es so nützlich, dass wir Kollegen von der Police Nationale dabeihatten. Die Kontrollstelle passierten ja relativ viele Franzosen auf dem Heimweg. Da war es prima, dass Kollegen aus Frankreich Landsleute auf ein Fehlverhalten ansprechen konnten."

Umgekehrt war Schliwinsky später mit weiteren Kollegen in Saargemünd im Einsatz, während sein Stellvertreter Robert Hauer in Forbach an den Kontrollen teilnahm. So endete die Nachtschicht im Nachbarland. Und ohne besondere Vorkommnisse. Schliwinsky findet das gut: "Wir arbeiten für die Sicherheit der Bürger. Aber wir geiern nicht danach, jemanden zu erwischen."

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