Endlich mal deutliche Worte

Chemieplattform Endlich mal deutliche Worte Zum Artikel „Großrosselns Bürgermeister legt nach“ (SZ vom 19. November) und zu weiteren Berichten über Geruchsbelästigungen von der Chemieplattform Carling und den dortigen Fackelbetrieb Kaum einen Steinwurf entfernt liegt es da, unser Nachbarland und Freund Frankreich.

 Flammen und Qualm am Nachthimmel über dem Warndt – in den vergangenen Tagen und Wochen brennt auf der Chemieplattform Carling sehr oft die Fackel. Foto: Heike Schreiner

Flammen und Qualm am Nachthimmel über dem Warndt – in den vergangenen Tagen und Wochen brennt auf der Chemieplattform Carling sehr oft die Fackel. Foto: Heike Schreiner

Foto: Heike Schreiner

Da passt es natürlich ganz schlecht, im erklärten "Frankreichjahr" und 50 Jahre nach dem Elysée-Vertrag einen Umweltskandal aufzudecken und den Freund zu fragen, warum er nicht nur Gestank toleriert, sondern auch eine Gefährdung für Mensch und Umwelt akzeptiert. Und was er tun möchte, um seinen treuen Freund zu schützen.

Ein bisschen Trost spendet es dann aber doch, wenn man feststellt, dass sich manch einer nicht davon einschüchtern lässt und den Fakten die Bedeutung zumisst, die sie schlichtweg haben. Der einst zurückhaltende Großrosseler Bürgermeister hat die Scheuklappen abgelegt, stellt sich nicht nur seiner Verantwortung, sondern bittet obendrein um Hilfe. Das zeugt nicht nur von Intelligenz, sondern auch von Mut, den Dingen entgegenzutreten und endlich zur Sprache zu bringen, was seit über zwölf Jahren im Raum steht und längst hätte geklärt sein können. Wer ein wahrer Freund ist, wird die Freundschaft nicht riskieren, um Staatskassen aufzufüllen und damit einhergehend das Leben von Menschen und die Umwelt zu gefährden. Ein wahrer Freund wird sich anhören, was angekreidet wird. Und er wird versuchen, eine Lösung zu finden, die es auf lange Sicht möglich macht, überhaupt Nachbar und nicht nur Grenzgebiet zu sein. Jasmin Becker, Karlsbrunn

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