Ende eines erfolgreichen Teams?

Holz. Schock für die Volleyball-Fans in Holz und Umgebung: Die Frauenmannschaft des RPS-Oberligisten TV Holz hat große Personalsorgen. "Ich weiß nicht, ob wir in der nächsten Saison noch einmal eine Oberligamannschaft an den Start schicken können", sagt Trainer Bernd Zewe

Holz. Schock für die Volleyball-Fans in Holz und Umgebung: Die Frauenmannschaft des RPS-Oberligisten TV Holz hat große Personalsorgen. "Ich weiß nicht, ob wir in der nächsten Saison noch einmal eine Oberligamannschaft an den Start schicken können", sagt Trainer Bernd Zewe.

Großes Verletzungspech

Ein Blick zurück: Im vergangenen Jahr belegte der TV Holz als Aufsteiger in die Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar einen guten dritten Platz. In der jetzt zu Ende gegangenen Saison war die Vizemeisterschaft anvisiert worden, die hinter der großen Nummer eins der Liga, der SSG Etzbach, zu einem Relegationsspiel gegen den Hessen-Zweiten berechtigt hätte.

Doch die ganze Saison stand unter einem schlechten Stern. Beruflich bedingt, konnte Anne Dörr kein einziges Spiel bestreiten. Ebba Schröder fehlte bis auf eine Partie wegen eines Auslandsstudiums, Mannschaftsführerin Julia Hoffmann war schwanger und konnte ebenfalls kein einziges Mal spielen. Ebenso wenig wie der dauerverletzte Neuzugang Helen Kien vom Regionalligisten Düppenweiler. Dazu brach sich Luba Kudlikowa am dritten Spieltag den Fuß, und auch Beatrice Blass fiel in der Rückrunde verletzt aus.

Trotzdem hielt sich Holz fast immer auf dem zweiten Platz, verlor aber am vorletzten Spieltag das "Endspiel" um den Relegationsplatz beim TBS Saarbrücken II mit 1:3 und wurde deshalb erneut Dritter. Der TBS schaffte jetzt den Aufstieg in die Regionalliga gegen den Hessen-Zweiten Kassel. "Das hätten wir auch schaffen können. In Vollbesetzung waren wir stärker als der TBS, aber aufgrund der vielen Ausfälle ist auch der dritte Platz ein Erfolg gewesen", bilanziert Mannschaftsführerin Julia Bartsch.

In der nächsten Saison wollte Holz erneut angreifen. "Ziel ist es, wieder vorne mitzuspielen", sagte die Mittelangreiferin Ina Klaumann vor wenigen Tagen. Jetzt aber jagt eine schlechte Nachricht die andere: Maria Staudte und Lisa Berberich hören berufsbedingt auf. Julia Hoffmann wechselt zum neuen Regionalligisten TBS Saarbrücken II, und Nathalie Dier geht zurück in die 2. Bundesliga zum TBS I. Helen Kien und Luba Kudlikowa werden aufgrund ihrer Verletzungen nicht mehr spielen können. Bleiben mit Lena Zewe, Michelle Grandinetti, Julia Bartsch, Beatrice Blass, Ebba Schröder, Dorothee Altmeyer und Ina Klaumann sieben Spielerinnen übrig. Dazu kommt mit Silvia Müller ein Neuzugang vom Verbandsligisten TV Klarenthal. "Acht Spielerinnen sind zu wenig, damit stehen wir die Saison nicht durch", sagt Trainer Zewe.

Doch der TV Holz will nicht so einfach die Segel streichen, und Trainer Zewe gibt eine Kampfaussage ab: "Eigentlich wollte ich den Zeitpunkt, wann ich aufhöre, selbst bestimmen. Jetzt aber, wo es so aussieht, als sollten wir keine Mannschaft zusammenbekommen, hat mich der Ehrgeiz gepackt."

Schnuppertraining am 4. Mai

Als erste Maßnahme beordert der Trainer mit Anja Steil und Selina Eiden zwei Talente aus dem Holzer Landesliga-Team in den Oberligakader. Und am 4. Mai um 18.30 Uhr lädt Zewe zu einem Schnuppertraining in die Glück-Auf-Halle ein. "Jede Spielerin, die Lust hat, zu einer Oberligaspielerin ausgebildet zu werden, ist dazu eingeladen", sagt der Trainer. Auch im Hinblick auf die von Silke Tonner betreute Jugendabteilung sieht sich Zewe in der Pflicht: "Silke Tonner hat eine großartige Nachwuchsarbeit gemacht. Es wäre schlecht, wenn wir uns aus der Oberliga zurückziehen müssten und diesen Kindern keine sportliche Perspektive mehr bieten könnten."

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