Empörung über Tarifvertrag für Krankentransporte in Taxis

Saarbrücken. Ein neuer Tarifvertrag für Krankentransporte in Taxis sorgt unter saarländischen Taxifahrern derzeit für Aufruhr. Der Vertrag, den der Landesverband Verkehrsgewerbe Saarland (LVS) mit den Krankenkassen verhandelt hat, trat zum 1. Oktober in Kraft

Saarbrücken. Ein neuer Tarifvertrag für Krankentransporte in Taxis sorgt unter saarländischen Taxifahrern derzeit für Aufruhr. Der Vertrag, den der Landesverband Verkehrsgewerbe Saarland (LVS) mit den Krankenkassen verhandelt hat, trat zum 1. Oktober in Kraft. Er sieht vor, den Fahrern statt wie früher 2,50 Grundbetrag plus 1,60 Euro pro gefahrenen Kilometer eine Pauschale von 1,26 Euro pro Kilometer zu zahlen. Nur Fahrten, die über den eigenen Landkreis hinaus gehen und früher 1,04 Euro kosteten, sind bei diesem Tarifsystem gewinnbringender.Laut Wolfgang Ramm von der Taxizentrale Saarbrücken zögen dabei ländliche Betriebe noch einen Nutzen aus den neuen Tarifen, für die städtischen Taxibetriebe ergäben sich aufgrund überwiegend kurzer Fahrten dagegen nur Nachteile. Demnach unterhalten Betriebe in Saarbrücken auch eigene Tarifverträge mit den Kassen. Jenny Neuhäusel vom Vorstand der Taxizentrale Neunkirchen empfindet den neuen Tarif als unmenschlich und absolut unrentabel. Teilweise würden die Unternehmen nach Abzug aller Kosten sogar drauf zahlen. Deswegen weigert sich die Neunkircher Taxizentrale, ihre Krankenfahrten zu solchen Preisen mit den Krankenkassen abzurechnen. Die Patienten sollen in Zukunft ihre Fahrten selbst zahlen und später von ihren Kassen das Geld einfordern.Gestern waren weder der Ersatzkassenverband VdEK noch die Krankenkasse AOK für eine Stellungnahme erreichbar. Der Geschäftsführer des LVS, Hartwig Schmidt, konnte die Aufregung nicht nachvollziehen. Diese Tarifregelung sei nur eine Option, jedem sei freigestellt, anders abzurechnen. Doch auch aus den eigenen Reihen des Landesverbandes gibt es Kritik. In der heutigen Versammlung der Taxametervereinigung St.Wendel wollen die Mitglieder mit Vertretern aus anderen Landkreisen gemeinsam nach einer Lösung suchen. ee

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