Empfang mit Überraschungen

Blieskastel. Das hatte zum Zeitpunkt der Einladung sicher keiner vorausgesehen: Innenminister Stephan Toscani, als Gastredner beim Neujahrsempfang am Sonntagabend der Blieskasteler CDU angekündigt, musste leider passen. Der Minister gehört mit zur Verhandlungskommission der CDU, welche die Möglichkeiten einer großen Koalition im Saarland auslotet

Blieskastel. Das hatte zum Zeitpunkt der Einladung sicher keiner vorausgesehen: Innenminister Stephan Toscani, als Gastredner beim Neujahrsempfang am Sonntagabend der Blieskasteler CDU angekündigt, musste leider passen. Der Minister gehört mit zur Verhandlungskommission der CDU, welche die Möglichkeiten einer großen Koalition im Saarland auslotet. Die Gespräche hatten am Sonntag um14 Uhr in Saarbrücken in der Landtagsbibliothek begonnen, der Neujahrsempfang der CDU in Blieskastel gegen 18 Uhr. Aber "es ist immer noch kein weißer Rauch über dem saarländischen Landtag zu sehen", stellte CDU-Chef Holger Schmitt ernüchtert kurz nach 18 Uhr fest. Er stand mit dem Innenminister über Handy in Kontakt. Also konnte Stephan Toscani auch nicht zu seinen Parteifreunden sprechen. Dort hatte man zwar den Auftritt des CDU-Ministers mit Spannung erwartet, aber man trug die Absage dann auch mit Fassung. Denn immerhin drei Redner sorgten für den Überblick über die kommunalpolitischen Inhalte.Zunächst hatte Ortsvorsteher Jürgen Trautmann die zahlreichen Gäste in der Orangerie begrüßt. Und bereits in seiner Begrüßungsansprache ging der Lautzkircher auf die Erfolge der Arbeit seiner Partei ein. "Alles vermeintlich so selbstverständlich" sei vieles, was aber in zäher politischer Kleinarbeit habe erreicht werden müssen. Dies gelte für den Neubau des Kreisels ebenso wie etwa für die Einrichtung des Taubenhauses im Dachgeschoss des Rathauses.

Wie alle anderen Redner lobte Trautmann den Einsatz von Ehrenamtlichen, ohne deren Engagement das Gemeinwesen kaum funktionieren würde. Stellvertretend nannte Trautmann den Bouleplatz im Lautzkircher Schwarzweihertal, hergerichtet in 700 freiwilligen Einsatzstunden. Der Ortsvorsteher bezeichnete Bürgermeisterin Annelie Faber-Wegener als die "treibende Kraft in Blieskastel".

Und die Bürgermeisterin sprach dann von "großen Herausforderungen angesichts der demografischen Entwicklung und knapper Kassen", aber sie erneuerte ihre "Vision", mit der sie schon bei der letzten Wahl angetreten sei: "Blieskastel hat Zukunft!". Sie erwähnte dabei aber auch die Ergebnisse ihrer Arbeit in den vergangenen Jahren, zuletzt den Neubau des Feuerwehrhauses in Breitfurt, den Anbau an das Würzbacher Feuerwehrhaus und den Bau der Würzbachhalle. Einen ganz wichtigen Schritt in die Zukunft nannte die Bürgermeisterin das erweiterte Engagement der Stadt bei konfessionellen Kinderbetreuungseinrichtungen.

Dies hob auch CDU-Fraktionschef Holger Schmitt heraus, der zuvor schon der Verwaltung und den Koalitionspartnern für die gute Zusammenarbeit gedankt hatte. Es gelte angesichts der Haushaltskonsolidierung und mit der Schuldenbremse im Nacken "wichtige strukturelle Entscheidungen" zu treffen. Schmitt ging mit der Opposition ins Gericht. Bezüglich des Verkehrskonzeptes und der SPD-Unterschriftenaktion fand er klare Worte. An den wichtigen Informationsveranstaltungen habe kein SPD-Vertreter teilgenommen, dann sei die Bevölkerung nicht richtig informiert worden: "Hier wurde die Bürgerbeteiligung ad absurdum geführt".

Hintergrund

Was die Spatzen schon lange von den Blieskasteler Rathausdächern pfiffen, ist nun offiziell. Im Rahmen des Neujahrsempfangs der Blieskasteler CDU machte es Blieskastels Ortsvorsteher Jürgen Trautmann öffentlich: Die Amtsinhaberin Annelie Faber-Wegener wird sich zur Wiederwahl stellen. "Es soll in Blieskastel keinen Stillstand mehr geben. Deshalb werde ich für eine weitere Amtszeit kandidieren", so die Bürgermeisterin. Der genaue Zeitpunkt der Wahl steht noch nicht fest, muss aber innerhalb des Zeitraums vom 1. September 2012 bis 31. Mai 2013 stattfinden. Die offizielle Amtszeit von Annelie Faber-Wegener endet am 31. August 2013. Als einziger Gegenkandidat steht bisher Achim Jesel (SPD) aus Wolfersheim fest. ers

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