Entwarnung Toxische Stoffe unterhalb der Grenzwerte

Zweibrücken · Staubverarbeitungsanlage Zweibrücken: Offenbar keine Gefahr durch die enthaltenen Schwermetalle.

 Die Konditionierungsanlage bei Mörsbach

Die Konditionierungsanlage bei Mörsbach

Foto: Lutz Fröhlich

Terrag gibt Entwarnung. Emissionsmessungen an der Konditionierungsanlage Rechenbachtal in Mörsbach, die die Firma betreibt und in der Stäube verarbeitet werden, haben ergeben, dass die zulässigen Grenzwerte für Stäube und Schwermetalle deutlich unterschritten werden. Das erklärte Terrag am Freitag in einer Pressemitteilung.

In einem Genehmigungsbescheid aus dem Jahr 2017, der Terrag die Verarbeitung sogenannter gefährlicher Stäube erlaubt, waren der Firma von der SGD-Süd ein Sicherheitskonzept sowie Messungen zu Staub- und Schwermetallemissionen aus den vier Siloanlagen als Auflage gemacht worden. Die Ergebnisse der Messungen: Im Hinblick auf Staub lag der Gehalt bei nur zwei Prozent des Grenzwertes. Die Schwermetallgehalte hätten sich sogar unterhalb der Nachweisgrenze befunden. Die Ermittlung von toxischen Dioxinen und Furanen habe eine Konzentration von 0,05 Prozent des Grenzwertes ergeben. Die Messungen seien von der SGS-TÜV-Saar GmbH während des Entladevorgangs der LKWs unter Vollauslastung der Anlage durchgeführt worden. Die TÜV-Gutachter hätten die Plausibilität der Messungen bestätigt. „Die erhebliche Unterschreitung der Grenzwerte haben wir erwartet. Dass sie so deutlich ausfällt, ist umso besser“, so Terrag-Geschäftsführer Gerhard Scherer.

Inhalt des Sicherheitskonzeptes war zudem der Bau einer Vorhalle im Entladebereich der Konditionierungsanlage. Die Baugenehmigung für die Vorhalle sei mittlerweile erteilt worden, erklärt das Unternehmen. Die Vergabe der Aufträge zum Bau der Vorhalle laufe derzeit. Genaue Termine stünden aber noch nicht fest, weil Stahlbaufirmen aktuell ausgelastet seien und zudem geprüft werde, welche Arbeiten im laufenden Betrieb durchgeführt werden können. Müsse die Anlage für einen längeren Zeitraum still stehen, könne der Bau erst im Sommer 2019 starten.

Für Julia Igel, Vorsitzende der Bürgerinitiative Mörsbach, die die Anlage und den Genehmigungsbescheid zur Verarbeitung gefährlicher Stäube in der Vergangenheit kritisiert hatte, sind die Ergebnisse zumindest ein Teilerfolg. „Wir sind grundsätzlich zufrieden damit, dass überhaupt gemessen worden ist. Das muss in Zukunft weiter geschehen. Nicht jede Woche. Aber regelmäßig. In und um die Anlagen“, sagt die Ärztin. Insbesondere für die Arbeiter, die täglich mit den Stoffen zu tun hätten, seien die Ergebnisse beruhigend.

An der grundsätzlichen Kritik der Bürgerinitiative habe sich indes nichts geändert. Die 2013 errichtete Konditionierungsanlage hätte im Tal gebaut werden müssen und nicht auf dem windigen Hang. Das sei bei einer Havarie besonders gefährlich, sagt Igel. 2015 war auf der Wiese eines Mörsbacher Biolandbetriebs schwarzer Staubschnee niedergegangen, nachdem ein Filterwechsel in der benachbarten Konditionierungsanlage fehlgeschlagen war. Terrag habe damals die Verantwortlichkeit abgelehnt und „immer nur das zugegeben, was sich beweisen ließ“, sagt Igel und ergänzt: „Uns wäre wohler, wenn wir Terrag als verantwortungsvolles Unternehmen wahrnehmen würden. Das ist uns in der Vergangenheit schwer gefallen.“

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