Saarbrücken. Das Bildungsministerium muss an diesem Mittwoch Farbe bekennen. Der Stadtelternrat hat Staatssekretär Stephan Körner (Grüne) in die Ostschule eingeladen und will von ihm wissen, wie die Landesregierung das fünfte Grundschuljahr umsetzen will. Nach Angaben von Claudia Rentmeister, erste Vorsitzende des Stadtelternrats, sind viele Eltern sehr verunsichert. Sie wüssten nicht, was die Verlängerung der Grundschulzeit ihren Kindern bringen soll. Untersuchungen hätten ergeben, dass dieses weitere Grundschuljahr keinen pädagogischen Nutzen habe. Rentmeister kritisiert, dass die Landesregierung bisher kein Konzept für die Grundschulreform habe. Zudem werde das Saarland isoliert. In keinem anderen Bundesland gebe es das fünfte Grundschuljahr. Das ist nach ihrer Ansicht ein großer Nachteil, um Familien ins Saarland zu locken und damit den Bevölkerungsrückgang zu stoppen. Aber auch Saarländer, die in ein anderes Bundesland ziehen, hätten dadurch Nachteile. Rentmeister befürchtet große Raumprobleme an den Grundschulen. Es sei zudem unklar, ob die Grundschullehrer die fünften Klassen unterrichten sollen, die Lehrer an weiterführenden Schulen an die Grundschulen kommen oder das Ministerium Lehrer einstellt. Es gibt also Fragen über Fragen. Die soll der Staatssekretär ausführlich beantworten. Der Stadtelternrat ist die Interessenvertretung der Eltern an den Saarbrücker Grundschulen und hält Kontakt zur Stadtverwaltung und zum Bildungsministerium. Außerdem ist der Rat im Schulausschuss des Stadtrates vertreten. Der Stadtelternrat will auch über die Schulbuchausleihe diskutieren und kritisiert den hohen Verwaltungsaufwand. Rentmeister ist dafür, den Kindern die Bücher kostenlos zu geben. Die Veranstaltung des Stadtelternrats beginnt um 18 Uhr im Theatersaal der Ostschule, Hellwigstr. 20.