Eltern wollen alles wissenGeburtshilfe ohne Ideologie

Homburg. Am kommenden Samstag, 13. November, veranstaltet die Frauenklinik des Uniklinikums von 10 bis 15 Uhr für alle werdenden Eltern, Großeltern und Interessierte einen Tag der offenen Tür mit Führungen und Vorträgen im großen Hörsaal Gebäude 9, im Dachgeschoss. Im vergangenen Jahr kamen in der Uni-Frauenklinik in Homburg über 1200 Kinder zur Welt

Homburg. Am kommenden Samstag, 13. November, veranstaltet die Frauenklinik des Uniklinikums von 10 bis 15 Uhr für alle werdenden Eltern, Großeltern und Interessierte einen Tag der offenen Tür mit Führungen und Vorträgen im großen Hörsaal Gebäude 9, im Dachgeschoss.

Im vergangenen Jahr kamen in der Uni-Frauenklinik in Homburg über 1200 Kinder zur Welt. Als größte Geburtsklinik im Saarland und der Westpfalz bietet das Universitätsklinikum eine Supramaximalversorgung für alle Schwangeren und insbesondere eine familienorientierte Geburtshilfe. Um die Bevölkerung über das umfangreiche medizinische Angebot zu informieren, organisiert die Frauenklinik nun zum zweiten Mal diese Veranstaltung.

Ärzte, Hebammen, Stillberaterinnen und Schwestern der Klinik für Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin in Homburg werden an diesem Tag alles anschaulich erklären, was werdende Eltern wissen wollen. In Referaten, die am Vormittag stattfinden, berichten sie unter anderem über die Möglichkeit einer schmerzfreien Geburt. Es geht dabei also nicht nur um medizinische Themen, sondern auch um die optimale Versorgung von Eltern und Kind. Im Anschluss an die Vorträge gibt es einen kleinen Imbiss, der Gelegenheit bietet, sich mit den Fachkräften der Klinik zu unterhalten. Danach beginnen die Führungen durch den Kreißsaal sowie die unterschiedlichen Workshops. Hier können die Besucher selbst aktiv werden und in Kursen zur Babymassage, zur Geburtsvorbereitung oder zum Stillen praktische Tipps erhalten. Alle Workshops finden in verschiedenen Räumen der Frauenklinik statt. Eine Anmeldung für den Besuch der Veranstaltung ist nicht erforderlich.Sie haben bereits im Frühjahr eine Großveranstaltung für werdende Eltern organisiert. Wie kam das an?

Solomayer: Wir hatten sehr viel Zuspruch, der Hörsaal war bis auf den letzten Platz besetzt. Die Besucher schätzten, dass wir nicht nur den üblichen Info-Rundgang durch den Kreißsaal anboten, sondern richtige Workshops, in denen sich die Paare unter Anleitung von Fachpersonal schon mal mit den wichtigsten Handgriffen vertraut machen konnten.

Was sind die wichtigsten Anliegen junger Eltern?

Solomayer: Wie wird die Entbindung? Wie kann ich das Ereignis möglichst schmerzfrei überstehen? Ist ein Kaiserschnitt eine Alternative?

Kommen hauptsächlich werdende Eltern oder auch Paare, die sich noch nicht sicher sind mit ihrem Kinderwunsch?

Solomayer: Die meisten Frauen sind bereits schwanger, sie haben ein direktes Interesse an diesem Info-Tag.

Woher kommen die Besucher?

Solomayer: Aus der Pfalz und aus dem Saarpfalz-Kreis. Manche auch aus dem Raum Saarbrücken und Kaiserslautern.

Was wünschen sich die Frauen?

Solomayer: Eine ganz normale Entbindung und ein gesundes Kind. Aber wenn eine Frau von vorneherein einen Kaiserschnitt will, sind wir nicht dagegen. Wir verfolgen bei der Geburtshilfe keine ideologische Richtung und wollen Frauen nichts vorschreiben.

Meinung

Keine Besserwisserei

Von SZ-Redakteurin

Christine Maack

Deutschland war lange Zeit kein Paradies für Schwangere. Kaiserschnitt gab es nur im Notfall, und auch sonst waren Ärzte und Hebammen meist der Meinung, Schmerzen gehörten dazu und man solle sich nicht so anstellen. Die meisten werdenden Mütter waren zu schüchtern, um gegen diese Allmacht aufzubegehren. Das hat sich grundlegend geändert. Da kaum noch Kinder geboren werden, machen sich neben Schulen auch Geburtskliniken Konkurrenz. Kein Wunder bei nur 6800 kleinen Saarländern pro Jahr. Homburg als Uniklinikum betreut zwar die Risikoschwangerschaften, ist aber froh, wenn auch "ganz normale" Fälle in ausreichender Zahl entbunden werden. Da sind Bevormundungen oder altbackene Ideologien über Schmerz und Tapferkeit fehl am Platz. Professor Solomayer hat die Chance erkannt: Es kann gar nicht genug Beratung geben. Besserwisserei braucht hingegen niemand.

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