Eltern sollen Pünktlichkeit vermitteln

Berlin. Christian Rach, Sternekoch und Restaurant-Tester bei RTL, ist nicht nur beherzt in der Küche. Geht es um Jugendliche, die so gut wie keine Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben, kann sich der ehemalige St. Ingberter schon einmal in Rage reden

Berlin. Christian Rach, Sternekoch und Restaurant-Tester bei RTL, ist nicht nur beherzt in der Küche. Geht es um Jugendliche, die so gut wie keine Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben, kann sich der ehemalige St. Ingberter schon einmal in Rage reden. Zu hören war dies am Mittwochabend in der Berliner Landesvertretung des Saarlandes - dort diskutierte Rach mit den Spitzen der Landesregierung über eine bessere Förderung und Motivation von Jugendlichen. Seine Botschaften waren deutlich: Der Bildungsauftrag der Schulen müsse sich mehr an der Lebenswirklichkeit der Familien orientieren, denn oft stünden heute beide Elternteile im Arbeitsleben. Und: Menschen, die wie er etwas bewegen wollten, seien "überflutet von Vorschriften". Er habe gar eine eigene Rechtsabteilung gründen müssen, so der Sternekoch, um in Berlin seine Restaurantschule "Roter Jäger" aufmachen zu können. Jugendliche erhalten dort eine zweite oder dritte Chance zu einer Berufsausbildung. "Man kann sicher vieles einfacher machen", betonte Saar-Wirtschaftsminister Heiko Maas (SPD). Gleichwohl sei schon einiges passiert, außerdem seien für die Vorschriften nicht nur die Länder, sondern auch der Bund und die EU verantwortlich. Während Rach dafür plädierte, die Schulen stärker in die Pflicht zu nehmen, trat Maas auf die Bremse: Die Probleme von Jugendlichen "entstehen zuhause oder auf der Straße und nicht in der Schule".Ähnlich sah es auch Ministerpräsidenten Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU). Die Grundlagen für gängige und notwendige "Kulturtechniken" wie Pünktlichkeit und Ordnung müssten immer noch die Eltern legen. "Das Leben besteht nicht nur aus Spaß. Es gibt auch Durststrecken, die man durchstehen muss", betonte sie. Zugleich hob Kramp-Karrenbauer hervor, dass es auch im Saarland rund 40 Förderprogramme für Jugendliche ohne Schulabschluss oder in anderen Problemlagen gebe. Zugleich wurde die Veranstaltung via Live-Stream im Internet übertragen. Ein Nutzer wollte im Verlauf wissen, ob die Zahl der "Schoolworker", also von Sozialpädagogen an den saarländischen Schulen, aufgestockt werde. Kramp-Karrenbauer äußerte sich zurückhaltend dazu. Angesichts der angespannten Haushaltslage "haben wir alle Hände voll zu tun, das Programm zu erhalten". has

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