Eltern können Schulbücher ab Sommer ausleihen

Saarbrücken. Das Saarland bringt das Schulbuch-Leihsystem bis zu Beginn des nächsten Schuljahrs auf den Weg. Das hat das Kabinett gestern in seiner Sitzung beschlossen. Danach können die Eltern alle Schulbücher und Arbeitshefte für ihre Kinder gegen eine Leihgebühr erhalten, wie Kultusministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) vor der Landespressekonferenz erläuterte

Saarbrücken. Das Saarland bringt das Schulbuch-Leihsystem bis zu Beginn des nächsten Schuljahrs auf den Weg. Das hat das Kabinett gestern in seiner Sitzung beschlossen. Danach können die Eltern alle Schulbücher und Arbeitshefte für ihre Kinder gegen eine Leihgebühr erhalten, wie Kultusministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) vor der Landespressekonferenz erläuterte. Die Gebühr soll - je nach Schultyp - zwischen zehn und 60 Euro pro Jahr betragen. Für die Grundschule werden beispielsweise 40 Euro fällig, für die Erweiterte Realschule 55 Euro und bei Gymnasial-Schülern 60 Euro. Das Land kauft die Bücher. Dafür stehen rund 13 Millionen Euro zur Verfügung. Darin ist auch eine einheitliche Bibliotheks-Software enthalten, mit der die einzelnen Schulen die Bücher erfassen und inventarisieren können. Jede Schule erhält für Sachausgaben noch einmal einen Betrag von maximal 1500 Euro und einen Ausgleich für den Organisationsaufwand von neun Euro pro Schüler. Für diese beiden Positionen erwartet das Land Zusatzkosten von insgesamt 1,5 Millionen Euro. "Für die Eltern ist die Teilnahme freiwillig", sagt die Ministerin. Die Bücher können allerdings nur als Paket und "nicht einzeln zur Verfügung gestellt werden". Entscheiden müssen sich die Eltern bis zum 1. Mai. Bei der Anmeldung erhalten sie eine Rechnung und ein Überweisungsformular. Wer bisher aus sozialen Gründen von den Schulbuchkosten befreit war, muss auch künftig keine Leihgebühren zahlen. Nach drei Jahren sollen mit dem Geld, das über die Gebühren eingenommen wurde, neue Bücher gekauft werden. Die SPD-Opposition fordert hingegen "echte Lernmittelfreiheit". Die Kosten für die Bücher seien zu hoch, kritisiert die familienpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Cornelia Hoffmann-Bethscheider. Bei den vorgesehenen Miet-Gebühren sei es für die Eltern günstiger, die Bücher zu kaufen. low

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