Elmer tun was nach dem Entsetzen

Elm. Dieser Kirmessamstag in Elm wird diesen drei und vielen anderen in Dorf unvergessen bleiben. Es war der 3. Mai, als Pastor Hans-Georg Müller sah, dass auf dem Elmer Kirchplatz Autos vorfuhren und Skinheads sich anschickten Kisten mit Bier und sonstigem Alkohol auszuladen, um Richtung Schulberg zu marschieren

 Sie laden zu Ausstellung und Diskussion über die rechte Szene nach Elm ein (von links): Hans-Georg Müller, Sabine Gräve und Wilfried Hose beim Besuch in der SZ-Redaktion. Foto: Hartmann Jenal

Sie laden zu Ausstellung und Diskussion über die rechte Szene nach Elm ein (von links): Hans-Georg Müller, Sabine Gräve und Wilfried Hose beim Besuch in der SZ-Redaktion. Foto: Hartmann Jenal

Elm. Dieser Kirmessamstag in Elm wird diesen drei und vielen anderen in Dorf unvergessen bleiben. Es war der 3. Mai, als Pastor Hans-Georg Müller sah, dass auf dem Elmer Kirchplatz Autos vorfuhren und Skinheads sich anschickten Kisten mit Bier und sonstigem Alkohol auszuladen, um Richtung Schulberg zu marschieren. Sabine Gräve will am Nachmittag die beiden älteren ihrer drei Töchter zum Kirmesvergnügen fahren, als sie die Warnung im Autoradio hört: "Rechter Aufmarsch, Lage kritisch". Um 19.30 Uhr - Gräve: "Aber da war die Stimmung schon gehalten" - hat sie die Mädchen noch zum Fest bringen können. Ortsvorsteher Wilfried Hose hat eine "gespenstische" Szene nach wie vor vor Augen. "Die latente Gewaltbereitschaft in Verbindung mit Alkoholkonsum war gefährlich", sagt er. Besucher wurden abgehalten, die ausrichtenden Vereine waren in Sorge um ihre Gäste.30 jungen Männer haben nicht nur ein Dorffest kaputt gemacht, sondern Eindruck hinterlassen. Pastor Müller, die Bildungsbeauftragte der Pfarrei Heilig Kreuz Schwalbach für Heimat und Kultur, Gräve, und Ortsvorsteher Hose wollten es aber nicht beim Entsetzen belassen. "Wir müssen was tun", waren sie sich einig. Also haben sie die Ausstellung "Hass ist ihre Attitude - Was passiert in der rechten Szene?" in die Turn- und Festhalle Elm geholt. Mit der klärt das Adolf-Bender-Zentrum St.Wendel über die neuen und so ewiggestrigen rechten Umtriebe auf. Geschehnisse und Entwicklungen, die sich eben nicht nur im Fernsehen, sondern mitunter direkt im eigenen Dorf abspielen.Bis Dienstag, 9. September, ist diese Ausstellung noch täglich von 15 bis 22 Uhr in der Turn- und Festhalle zu sehen. Und zum Abschluss wollen die engagierten Elmer mit Experten und Zuhörern ins Gespräch kommen. Für 19.30 Uhr am Dienstag laden die Katholische Erwachsenenbildung (KEB) Heilig Kreuz in Schwalbach und die Gemeindejugendpflege Schwalbach zur Podiumsdiskussion ein.Den Einstieg liefert Jörn Didas vom Adolf-Bender-Zentrum mit einem Impulsvortrag. Dann diskutieren Didas, Helmut Albert, Direktor des Landesamts für Verfassungsschutz, Pastor Hans-Georg Müller und Ortsvorsteher Wilfried Hose. Moderator ist SZ-Regionalleiter Mathias Winters. Auch am Dienstag besteht vorher noch die Möglichkeit, sich die Ausstellung in der Turn- und Festhalle Elm anzusehen.

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