Elefanten für Schengener Brücke

Schengen. Noch verhüllen Schutzfolien die Bilder von Nelson Mandela, die der einstige Anti-Apartheid-Kämpfer Südafrikas während seines Gefängnisaufenthaltes gemalt hat. Anfang Mai sollen die Bilder des Friedensnobelpreisträgers von 1993 im Schengener Europa-Museum von Dominicus Rohde zu sehen sein - eine von vielen Aktionen zum 25. Jahrestag des Schengener Abkommens

 Vertragsunterzeichnung gestern im Europa-Museum in Schengen: Laurent Steichen (von links), Sierck-les-Bains, Rose Marie Gnausch, Gerard Rollinger, Appach, Dominicus Rohde und Bruno Schmitt, Perl. Foto: Rolf Ruppenthal

Vertragsunterzeichnung gestern im Europa-Museum in Schengen: Laurent Steichen (von links), Sierck-les-Bains, Rose Marie Gnausch, Gerard Rollinger, Appach, Dominicus Rohde und Bruno Schmitt, Perl. Foto: Rolf Ruppenthal

Schengen. Noch verhüllen Schutzfolien die Bilder von Nelson Mandela, die der einstige Anti-Apartheid-Kämpfer Südafrikas während seines Gefängnisaufenthaltes gemalt hat. Anfang Mai sollen die Bilder des Friedensnobelpreisträgers von 1993 im Schengener Europa-Museum von Dominicus Rohde zu sehen sein - eine von vielen Aktionen zum 25. Jahrestag des Schengener Abkommens. Ob in London, Paris oder Afrika - rund um den Globus soll ein Welt-Friedens-Forum starten. Aufgerufen dazu hat die Peace Foundation Schengen um Dominicus Rohde. Als Start dieser weltweiten Aktionen werden Studenten aus 20 Nationen am Sonntag, 9. Mai, den Friedensaufruf von Schengen formulieren und diesen dann vom Europa-Museum aus an alle Regierungen versenden, wie Rohe verrät. Und noch ein Termin steht fest: 6. Juni. Dann werden Elefanten die Brücke von Schengen und die unmittelbare Umgebung bevölkern. Auf der ehemaligen Grenze sollen dann die "sanften Riesen", wie die Mutter des Projektes, Rose Marie Gnausch, die Tiere nennt, das Erfolgsrezept für den Frieden sichtbar machen. Grund für ihre Wahl: Elefanten bewahren und respektieren ihre Umgebung und tragen Verantwortung gegenüber ihren Artgenossen. Auf Zypern, der seit 1974 geteilten Insel, hatte Gnausch mit vielen Unterstützern ein Zeichen für den Frieden gesetzt werden. Am 9. Mai 2009, dem Europatag, stellte die Künstlerin entlang der zentralen Ledra Street - auf beiden Seiten des Checkpoints eine Elefanten-Parade auf. "Wir hatten damals eine Liveschaltung vom Europa-Museum nach Zypern", berichtet Rohde. Nach einem internationalen Aufruf für das Projekt seien rund 600 unterschiedliche Elefanten bei der Künstlerin eingegangen - als Bilder oder Skulpturen, gebastelt, gekauft oder in Handarbeit. Auf ähnliche Resonanz bauen die Veranstalter auch für das Fest am 6. Juni. Ob Schulkinder oder Erwachsene, gemalt oder gebastelt - der Fantasie seien keine Grenzen gesetzt. Als Beispiel präsentiert sie ein kuscheliges Exemplar - eine Strickerei der 85-jährigen Elisabeth Fries aus der Nähe von Wittlich. Für den Aufruf zur Teilnahme hat sich Peace Foundation vier Bürgermeister aus dem Dreiländereck an die Seite geholt - als Werbeträger und Schirmherren zugleich: Roger Weber aus dem luxemburgischen Schengen, Bruno Schmitt aus Perl, Gérard Rollinger aus dem lothringischen Apach und Laurent Steichen aus Sierck-Les-Bains. Gestern Nachmittag hat das Quartett seine Unterstützung durch eine Unterschrift besiegelt. Schengen mit seinen offenen Grenzen sei nicht nur ein Symbol für den Frieden, sondern auch für die Freiheit, kommentiert Schengens Bürgermeister Roger Weber. Als Beweis zieht er die Plakate von russischen Demonstranten heran, die Schengen auf ihre Plakate geschrieben hatten. Nur zu gerne unterstützen die vier Verwaltungschefs diese Aktion für den Frieden, wie sie sagen. Rose Marie Gnausch hat für ihre Tiere weitere Pläne. Am 14. August will sie mit ihnen an den Bosporus reisen, wo sich Okzident und Orient verbinden. Und für das kommende Jahr plant sie eine Reise nach Jerusalem. "Schengen steht nicht nur für Frieden, sondern auch für Freiheit."Bürgermeister Roger Weber, Schengen"Wir im Dreiländereck arbeiten längst ganz eng zusammen."Bürgermeister Bruno Schmitt, Perl"Das ist eine schöne Aktion, die wir natürlich unterstützen."Bürgermeister Laurent Steichen, Sierck"Eine wunderbare Sache auf dem Weg nach Europa."Bürgermeister Gérard Rollinger, Apach

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