Einzigartiges Industrie-Ensemble

Düppenweiler. Mit einem abwechslungsreichen Veranstaltungsreigen haben Beckingen und Düppenweiler die Fertigstellung und Einweihung von Pochwerk und Kupferschmelze groß gefeiert.Nachzeitreise Bereits am vorigen Freitagabend wurde das neue Pochwerk offiziell seiner Bestimmung übergeben

 Werner Kockler im Pochwerk, Wasser sorgt für die nötige Kraft.

Werner Kockler im Pochwerk, Wasser sorgt für die nötige Kraft.

 Staatssektretär Gerhard Wack (vorne, Zweiter von links) lässt sich die imposante Maschinerie im Kupferbergwerk erklären. Aufmerksamer Zuhörer ist Orstvorsteher Thomas Ackermann (rechts). Fotos: Rolf Ruppenthal

Staatssektretär Gerhard Wack (vorne, Zweiter von links) lässt sich die imposante Maschinerie im Kupferbergwerk erklären. Aufmerksamer Zuhörer ist Orstvorsteher Thomas Ackermann (rechts). Fotos: Rolf Ruppenthal

 Werner Kockler im Pochwerk.

Werner Kockler im Pochwerk.

 Wasser sorgt für die nötige Kraft.

Wasser sorgt für die nötige Kraft.

Düppenweiler. Mit einem abwechslungsreichen Veranstaltungsreigen haben Beckingen und Düppenweiler die Fertigstellung und Einweihung von Pochwerk und Kupferschmelze groß gefeiert.Nachzeitreise Bereits am vorigen Freitagabend wurde das neue Pochwerk offiziell seiner Bestimmung übergeben. Am Samstag stand die mitreißende und prächtige Nachtzeitreise durch die Geschichte von Düppenweiler auf dem Programm, und der Sonntag war nach der morgenlichen Sportlerehrung ganz dem bergbautechnischen Aspekt vorbehalten. Finanzstaatssekretär Gerhard Wack zeigte sich bei der Einweihungsfeier für das neue Pochwerk beeindruckt. 2,5 Millionen Euro hat Beckingen in der jüngeren Vergangenheit für den Tourismus verbaut, dabei eine Vielzahl heimischer Firmen eingesetzt und es dabei auch nicht versäumt, die dazu nötigen Zuschüsse einzuheimsen. Jetzt gelte es, so Gerhard Wack, diese Einrichtungen mit Leben und Kultur zu füllen. Der Staatssekretär verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass im Saarland inzwischen mehr als 32 000 Menschen im Tourismus-Bereich beschäftigt seien. 1,2 Milliarden würden zudem inzwischen über den Tourismus umgesetzt. Deshalb seien die getätigten Zuschüsse gut investiertes Geld in die Zukunft des Saarlandes. Werner Kockler und seine Mitstreiter vom Kupferbergwerk Düppenweiler dürfen stolz sein, verfügen sie doch über eine in ganz Südwest-Deutschland einmalige Anlage. Durch die Kupferschmelzhütte und das Pochwerk ist zusammen mit der bergmännischen Pyramide und den übrigen Über- und Untertageanlagen ein für das Saarland einzigartiges Industrie-Ensemble entstanden. Besucher können hier die komplette Verarbeitung des Erzes nach seiner Förderung in einem Bergwerk des 18. Jahrhunderts anschaulich verfolgen. In einem Pochwerk wurden früher die geförderten Kupfererze mit am anhängenden tauben Gestein durch schwere Pochhämmer zertrümmert, in Sandkorngröße verkleinert und die aufbereitete Kupfererze später in der Schmelze verhüttet. Zwei Gebäude und die dazu gehörenden Maschinenanlagen sind so nach historischen Vorbildern gebaut worden. Das für die Wasserräder notwendige Nass kommt aus einem eigens hierfür angelegten Teich. Waren die Einweihung von Pochwerk und Kupferschmelze bereits ein besonderes Highlight, gestaltete sich die Nachtzeitreise durch die Geschichte Beckingens und Düppenweilers mit seinen 18 szenischen Darstellungen zu einer grandiosen Demonstration von Traditionsbewusstsein, Geschichtsdarstellung und Gemeinschaftssinn. Festumzug Fast alle Vereine wirkten wie schon beim großen Festumzug zur 950-Jahr-Feier mit insgesamt über 250 Akteuren und immensem Engagement aktiv mit. Moderne Licht- und Tontechnik sorgten für eine Geschichts-Show der Extraklasse, die auch bei den vielen Besucher hervorragend ankam. Bürgermeister Erhard Seger wirkte bei der Reise durch die Geschichte des Ortes fast unerkannt aktiv mit und demonstrierte nachhaltig, dass er Geschichts- und Traditionsbewusstsein nicht nur verwaltet, sondern er die Verbundenheit zu einer Heimatgemeinde auch vorlebt. Grandioser Abschluss einer mitreißenden Nacht-Zeitreise bildete das gemeinsame Finale aller Akteure auf der "Bühne" des Pochwerks und der Kupferschmelze vor der großen Kulturwiese, die auch in Zukunft ihrem Namen alle Ehre machen soll.

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