Einsichtige Raucher, uneinsichtige Hundehalter

St. Johann. Für Kajo Breuer ist das nicht bloß eine symbolische Aktion, er arbeitet wirklich. Der Umweltdezernent sammelt Müll, während seine Mitarbeiter am Stand Ecke Mainzer Straße/Uhlandstraße informieren. Die Interessengemeinschaft (IG) Quartier Mainzer Straße hat zwei Wochen vor ihrem Nachbarschaftsfest zum gemeinsamen Reinemachen eingeladen

St. Johann. Für Kajo Breuer ist das nicht bloß eine symbolische Aktion, er arbeitet wirklich. Der Umweltdezernent sammelt Müll, während seine Mitarbeiter am Stand Ecke Mainzer Straße/Uhlandstraße informieren. Die Interessengemeinschaft (IG) Quartier Mainzer Straße hat zwei Wochen vor ihrem Nachbarschaftsfest zum gemeinsamen Reinemachen eingeladen. Einige Besen bleiben zwar unbenutzt liegen, aber außer etwas mehr Sauberkeit hat die Aktion doch einiges gebracht. Andrea Dumont, die Chefin des Hotels Kaiserhof und Sprecherin der IG Mainzer Straße, zum Beispiel hat eine so genannte Baumscheibe bepflanzt und damit die Mainzer Straße ein klein wenig schöner gemacht. Und die Männer vom kommunalen Ordnungsdienst haben ebenso wie die Frauen vom städtischen Entsorgungsverband ZKE die Gelegenheit genutzt, um Passanten in Erinnerung zu rufen, dass die Stadt nicht von alleine schmutzig wird und jeder seinen Beitrag dazu leisten kann, dass sie sauber bleibt.Wobei das nicht immer ganz einfach ist. Im Gegensatz zu Rauchern seien Hundebesitzer zum Beispiel nicht sonderlich einsichtig. Wenn der Ordnungsdienst jemanden erwischt, der eine Zigarettenkippe einfach so wegwirft, dann sehe der Raucher in den meisten Fällen ein, dass das so nicht geht, berichtet einer der Männer, die Streife gehen. Wenn man einen Hundebesitzer anspreche, dessen Vierbeiner gerade ein Häufchen auf einen Weg oder auf eine öffentliche Wiese gemacht hat, sei das Unrechtsbewusstsein nicht so groß. Da werde dann erstmal nicht das eigene Fehlverhalten gesehen, sondern mit dem Finger auf andere gezeigt: Der Ordnungsdienst solle sich doch um rücksichtslose Fahrradfahrer kümmern und um Leute, die Flaschen wegwerfen, an denen sich die Hunde verletzen können.Und dann werde meistens auf die Hundesteuer verwiesen. Den Leuten zu erklären, dass das Zahlen der Hundesteuer kein Freibrief dafür ist, dass ihre Tiere überall hinmachen dürfen, sei mitunter schwierig. Für die, die einsichtig sind, gibt es beim ZKE Aschenbecher für die Hosentasche. Für alle, die mehr als symbolisch handeln wollen.

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