Einsatz gegen Betrunkene am Steuer

Saarbrücken. Dem Mann im Wagen mit dem französischen Kennzeichen weicht die Farbe aus dem Gesicht. Die Polizei stoppt ihn in der Nacht zum Freitag in der Eisenbahnstraße. Der junge Mann bringt kaum einen Ton heraus. Zitternd kramt er nach seinen Papieren. Er hat offenbar ein schlechtes Gewissen und - wie sich zeigen sollte - allen Grund dazu

 Ein Gendarm und ein deutscher Polizist beim Einsatz in der Saarbrücker Eisenbahnstraße. Foto: Becker & Bredel

Ein Gendarm und ein deutscher Polizist beim Einsatz in der Saarbrücker Eisenbahnstraße. Foto: Becker & Bredel

Saarbrücken. Dem Mann im Wagen mit dem französischen Kennzeichen weicht die Farbe aus dem Gesicht. Die Polizei stoppt ihn in der Nacht zum Freitag in der Eisenbahnstraße. Der junge Mann bringt kaum einen Ton heraus. Zitternd kramt er nach seinen Papieren. Er hat offenbar ein schlechtes Gewissen und - wie sich zeigen sollte - allen Grund dazu. Außerdem schüchtert ihn sichtlich die Tatsache ein, dass nicht nur der prüfende Blick eines deutschen Polizisten auf ihm ruht. Auch ein französischer Gendarm schaut sich den Fahrer genau an. Die Beamten spüren schnell, dass was nicht stimmt.

Der Alko-Test bestätigt den ersten Eindruck: Der Fahrer hat so viel getrunken, dass das Messgerät heftig anschlägt. Der Mann muss auf der Stelle aussteigen und darf seinen Wagen nicht einmal mehr einparken. Ab zur Blutprobe auf die Wache. Unterdessen steuert ein Gendarm das Auto in eine nahe Parklücke.

Kontrollen gibt es in dieser Nacht nicht nur in der Eisenbahnstraße. Die Polizei ist an allen wichtigen Ausfallstraßen präsent. Die Beamten und ihre französischen Kollegen wollen einfach verhindern, dass Besucher von Fastnachtsfeten betrunken fahren. Fast jeder zweite Wagen, der die Kontrollstellen erreicht ist ein Taxi und hat damit freie Fahrt. Fast jedes andere Auto wird erst einmal gestoppt, der Fahrer überprüft. 254 Wagen müssen anhalten.

17-mal setzen die Polizisten das Testgerät ein. Drei Getestete müssen danach zur Blutprobe. Die Polizisten müssen feststellen, dass es immer noch Autofahrer gibt, die Warnungen nicht ernstnehmen. "Wir hatten diese umfangreichen Kontrollen schon Tage vorher in der Presse angekündigt", sagt Einsatzleiter Karl-Heinz Paulus. In Saarbrücken sind auf der Grundlage des Schengen-Abkommens auch Gendarmen im Einsatz. "Vorgetäuschte Verständigungsprobleme gibt es dann nicht mehr", sagt Paulus. Und sein französischer Kollege nickt, auch wenn er kein Interview geben will oder darf. 40 Polizeibeamte, darunter acht Gendarmen, sind allein in der Innenstadt unterwegs. So lange, bis auch die letzten Fastnachtsfeste in dieser Nacht vorbei sind. bub

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort