Einmalig im Bistum

Bildstock. Schon seit Wochen ist es mit der himmlischen Ruhe in der katholischen Pfarrkirche St. Josef in Bildstock vorbei. Zuerst räumten Mitglieder der Pfarrei die Kirche leer. Dann bauten Männer einer Gerüstbaufirma im Hause Gottes ein Wirrwarr aus Metallstangen und Metallböden auf, vom Boden bis zum höchsten Gewölbe im Altarraum - ein bizarres Kunstwerk

Bildstock. Schon seit Wochen ist es mit der himmlischen Ruhe in der katholischen Pfarrkirche St. Josef in Bildstock vorbei. Zuerst räumten Mitglieder der Pfarrei die Kirche leer. Dann bauten Männer einer Gerüstbaufirma im Hause Gottes ein Wirrwarr aus Metallstangen und Metallböden auf, vom Boden bis zum höchsten Gewölbe im Altarraum - ein bizarres Kunstwerk.

Und schließlich kamen Karl Baum und Karl-Heinz Simon von der Firma Schultze aus Bernkastel-Kues mit einem riesigen Dampfstrahlgerät. Sie sollten eigentlich nur im Kircheninnern alles abstrahlen, als Vorbereitung für den neuen Anstrich. Doch aus dem wird nun nichts. Denn was die beiden Arbeiter in den vergangenen acht Wochen an Wänden und Decken freilegten, das erstaunt Fachleute und Laien gleichermaßen. Nachdem das Wasser den grau gewordenen Anstrich abgespült hatte, kamen wunderschöne, etwa 100 Jahre alte Wand- und Deckenmalereien zum Vorschein. So in der ehemaligen Taufkapelle, gleich rechts am Haupteingang. Auf der gegenüberliegenden Seite ist nun ein toller gemalter Wandteppich zu sehen.

"Eigentlich wollten wir unsere Kirche ja nur streichen und tapezieren", sagt Pastor Hans-Kurt Trapp. Die jetzt aufgetauchten Gemälde hätten die Lage aber verändert. "Die Malereien sind etwas Besonderes und einmalig für das Bistum", erklärt Trapp. Sie machten die Kirche zu einem historischen Kleinod.

In dieser Woche habe der Verwaltungsrat der Pfarrei beschlossen, die Wand- und Deckengemälde zu überarbeiten beziehungsweise ausbessern zu lassen. Über die Höhe der Kosten schweigt der Pastor. "Darüber will ich zuerst die Gemeindeglieder informieren", sagt er. Nächste Woche wird die Ausschreibung der Arbeiten gemacht. Der Pastor rechnet damit, dass die Kirche mindestens bis Ende des Jahres eine Baustelle ist.

Und was wird noch gemacht? Nach Angaben des Pastors erhalten alle Fenster der Pfarrkirche St. Josef eine neue Bleiverglasung. Ausgebaut sind bereits die so genannten Obergarden-Fenster und die im Chorraum. Im Seitenschiff, wo vorher die Orgel stand, werden zwei neue Fenster gebrochen. Wenn die Sanierungsarbeiten beendet sind, kommt die Orgel wieder auf die Empore.

Für Samstag, 31. Mai, lädt die Pfarrei St. Michael Friedrichsthal zum Tag der offenen Baustelle in die Pfarrkirche St. Josef in Bildstock ein. Um 9 Uhr ist Gottesdienst - bei schönem Wetter im Freien, bei Regen im Josefsraum. Im Pfarrsaal flimmern Bilder von den bisherigen Arbeiten über eine Leinwand. Es gibt auch Führungen durch die Baustelle und natürlich servieren die Helfer der Pfarrei den Besuchern Kaffee und Kuchen. "Eigentlich wollten wir nur streichen

und tapezieren."

Pastor Hans-Kurt Trapp

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