"Einige spielen auf Bewährung"

Saarbrücken. "Sekt oder Selters?", heißt es derzeit beim Tabellenführer der Fußball-Oberliga, dem 1. FC Saarbrücken. Bei den Spielen gegen Rossbach, Elversberg II oder Köllerbach begeisterte das Team von Dieter Ferner seine Fans mit Prickelfußball. Die Auftritte gegen Hauenstein und Wirges wirkten dagegen wie abgestandenes Mineralwasser

Saarbrücken. "Sekt oder Selters?", heißt es derzeit beim Tabellenführer der Fußball-Oberliga, dem 1. FC Saarbrücken. Bei den Spielen gegen Rossbach, Elversberg II oder Köllerbach begeisterte das Team von Dieter Ferner seine Fans mit Prickelfußball. Die Auftritte gegen Hauenstein und Wirges wirkten dagegen wie abgestandenes Mineralwasser. "Man kann keine 34 Spiele auf höchstem Niveau bestreiten", sagt der FCS-Trainer, "man muss aber so Spiele wie gegen Wirges einfach auch mal 1:0 gewinnen. Da haben wir uns nicht geschickt angestellt." Dem stimmt auch Mittelfeldspieler Nabil Dafi zu. "Die Zuschauer erwarten zurecht von uns immer viele Tore, hoffen auf ein großes Spektakel", hat Dafi Verständnis für die Anhänger, "aber wir müssen auch mal mit einem 1:0 zufrieden sein. Die Saison ist lang und wir haben viele Spiele. Da immer überragend zu sein, schaffen nicht mal Real Madrid oder der FC Barcelona." Die Fans erwarten von ihrem Team vorrangig den Aufstieg, aber der zahlende Zuschauer möchte natürlich auch eine gewisse Unterhaltung für sein Eintrittsgeld. Dazu fehlte zuletzt vor allem im Mittelfeld der nötige Esprit. Der geringste Vorwurf geht dabei an Nachwuchsspieler Manuel Zeitz. "In diesem Alter gibt es einfach Wellen in der Leistungsfähigkeit", weiß Ferner, "ich bin ohnehin überrascht, wie lange Manuel auf so hohem Niveau gespielt hat. Er muss jetzt lernen, seine Kräfte effektiver einzusetzen." Aber auch Zeitz' Nebenleute spielten nicht auf gewohntem Level. Dem sonst so ballsicheren Nabil Dafi unterliefen in den letzten beiden Spielen mehr Abspielfehler, als in der gesamten Saison. Dafi wirkte müde. Und auch Nico Weißmann blieb trotz seines Tores gegen Wirges hinter den Erwartungen. "Wir sind doch keine Maschinen", sagt der kleine Franzose, "ich bin sehr selbstkritisch und weiß, dass das sicher nicht mein bestes Spiel wahr. Aber so ist nun mal der Fußball." Der ausgelassenen Stimmung im Training der vergangenen Wochen ist einer gewissen Ernsthaftigkeit gewichen. Am Donnerstag wurden beispielsweise Pressing, schnelles Umschalten von Abwehr auf Angriff und Direktpass-Spiel zum Torabschluss geübt. Ferners Ton war schärfer als zuletzt, die Korrekturen häufiger.In Waldalgesheim muss der FCS Stürmer Michael Petry ersetzen, dessen muskuläre Probleme sich als Muskelfaserriss herausgestellt haben. Doch auch leistungsbegründete Wechsel sind nicht ausgeschlossen. "Wir schauen im Training da ganz genau hin", betont Ferner, "es spielen sicher einige auf Bewährung." Von dem, was den FCS in Waldalgesheim erwartet, hat sich Ferner selbst ein Bild gemacht: "Die haben vorne zwei gefährliche Leute. Beim Spiel gegen Pirmasens haben bereits alle vom Spiel gegen den 1. FC Saarbrücken gesprochen." Für Waldalgesheim ist es das Spiel des Jahres, vor einer bislang im beschaulichen Ort nicht da gewesenen Zuschauerkulisse. Für den FCS ist ein Sieg in Waldalgesheim eigentlich Pflicht auf dem Weg zum großen Ziel: der Sektdusche zur Meisterschaft.

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