Einfach mal die glatte Wand hinauf

Herrensohr · „Saar Wars“ – so hieß die Veranstaltung in der Kletter- und Boulder- Arena in Herrensohr. Es siegten die Starter von Rocklands aus St. Wendel.

 Mal gepflegt abhängen: Im Finale des „Saar Wars“ genannten Boulder-Cups in der vollbesetzten Kletter-Halle in Herrensohr versucht Joshua Meiser von der Mannschaft der KBA Dudweiler, die Route an der Wand zu meistern. Foto: Thomas Wieck

Mal gepflegt abhängen: Im Finale des „Saar Wars“ genannten Boulder-Cups in der vollbesetzten Kletter-Halle in Herrensohr versucht Joshua Meiser von der Mannschaft der KBA Dudweiler, die Route an der Wand zu meistern. Foto: Thomas Wieck

Foto: Thomas Wieck

"Die Rache der Sith" - so lautet der Untertitel der dritten Episode der "Star Wars"-Saga. Doch an eine Rache oder besser eine Revanche, wie die im Sport angemessenere Bezeichnung lautet, war für die gastgebende Mannschaft der Kletter- und Boulder-Arena (KBA) Dudweiler am vergangenen Samstag nicht zu denken. Bei der dritten Auflage des Sport-Events "Saar Wars" in der Kletter- und Boulder-Arena in Herrensohr hatten Johannes Hoffmann und seine fünf Mitstreiter im Duell mit dem Sextett der St. Wendeler Kletterhalle Rocklands erneut das Nachsehen.

Hoffmanns Einsatz bis aufs Blut konnte daran nichts ändern. "Der ,Boulder‘ war stärker heute", sagt er nach dem Wettkampf in der Disziplin, bei der sich die Teilnehmer ohne Absicherung durch ein Seil an einem künstlichen Felsen versuchen - in Absprunghöhe, ohne Verletzungsgefahr in dieser Hinsicht. Für die Hände gilt das nicht. Die sind bei Hoffmann blutüberströmt. Vier Anläufe hatte er in den vier Minuten, die jeder Finalist hatte, unternommen, um die ausgewählte Route zu meistern. Vier Mal scheiterte der 22-Jährige an derselben Stelle. Und das Blut? "Das gehört auch mal dazu", sagt Hoffmann, der in Landau studiert, im Klettern für Hessen startet, aber in der KBA Dudweiler zu Hause ist und in die Organisation der dritten "Saar Wars"-Auflage eingebunden war.

Und auch wenn er sich an seinem Geburtstag umso mehr einen Sieg gewünscht hätte, hielt Hoffmann fest: "Es hat trotzdem Spaß gemacht. Der Abend war sehr schön. Und ich freue mich auch für den Gegner. Er hatte halt den Vorteil, dass er mehr Kletterer dabeihatte, die im Wettkampf geschulter sind", sagt der westdeutsche Vizemeister im "Overall" genannten Kletter-Dreikampf, der ab 2020 olympisch sein wird.

Spaß hatte auch Samuel Schirra aus Urexweiler. Umso mehr, weil der 17-Jährige für die siegreiche Rocklands-Mannschaft an den Start ging. "Wir freuen uns total, auch wenn ich es den KBA-lern natürlich mal gegönnt hätte. Alle haben super gekämpft. Und die Atmosphäre in der Halle war richtig klasse", sagt Schirra. Wie alle anderen aus den zwei Sechser-Mannschaften hatte er die Mühlen der Qualifikation durchlaufen. Mehr als 100 Kletterer aus beiden Hallen KBA und Rocklands waren am Samstag in Dudweiler gestartet, um am Abend im Finale dabei zu sein. Die je vier besten Männer und zwei besten Frauen aus der KBA und den Rocklands durften ihre Halle im Endkampf vertreten.

Wie es sich in Anlehnung an "Star Wars" gehört, war die Kletterwand mit ihren diversen Routen effektvoll verziert - und das leuchtende Band am Fels war in der abgedunkelten und rappelvollen Halle eine zusätzliche Erschwernis. "Das war stellenweise schon irritierend", erklärt Schirra. Aber gerade für Kletterer gilt ja: Sie wachsen an der Herausforderung. Die liegt für Hoffmann und Co. darin, im kommenden Jahr bei der vierten Auflage von "Saar Wars" endlich mal vorne zu liegen. Und nicht erst wie bei der "Star Wars"-Saga in Episode fünf. Obwohl die ja den passenden Titel trägt: "Das Imperium schlägt zurück".

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