Eine Zeitreise in das Kabarett der 1920er

Kirkel. Das Bildungszentrum der Arbeitskammer in Kirkel macht auch im Herbst weiter mit seiner erfolgreichen Reihe "Kultur im Bildungszentrum". Am Dienstag, 8. November, 19 Uhr, kommen die G'Oldies ins Zentrum Am Tannenwald. Ein Kabarett-Abend unter dem Titel "Die verrückten Zwanziger" präsentieren vier saarländische Frauen: die "G'Oldies eben

 Einen unterhaltsamen Kabarettabend versprechen die G'Oldies, die am Dienstag, 8. November, ab 19 Uhr im Bildungszentrum der Arbeitskammer in Kirkel auftreten. Foto: A.Morawietz/BZK

Einen unterhaltsamen Kabarettabend versprechen die G'Oldies, die am Dienstag, 8. November, ab 19 Uhr im Bildungszentrum der Arbeitskammer in Kirkel auftreten. Foto: A.Morawietz/BZK

Kirkel. Das Bildungszentrum der Arbeitskammer in Kirkel macht auch im Herbst weiter mit seiner erfolgreichen Reihe "Kultur im Bildungszentrum". Am Dienstag, 8. November, 19 Uhr, kommen die G'Oldies ins Zentrum Am Tannenwald. Ein Kabarett-Abend unter dem Titel "Die verrückten Zwanziger" präsentieren vier saarländische Frauen: die "G'Oldies eben.Die Verbindung vom Schauspiel mit seinen epischen und dramatischen Elementen, Lyrik und Musik kann sehr unterschiedliche Kabarettformen hervorbringen. Häufige Stilelemente sind die Satire und Parodie, die sich dann etwa in einem Sketch ausdrücken, sowie Sarkasmus und Ironie. Eine Kabarettveranstaltung ist zuweilen in "Nummern" (Sketchen, Liedern, Parodien, Schmähreden) aufgeteilt, die durch Conférencen verbunden werden.

Dies macht ein Kabarett zu einem besonderen Kunstgenuss, dem sich auch die G'Oldies verschrieben haben.

Das Kulturleben im Berlin der 1920er Jahre war wesentlich geprägt vom Kabarett. Namen wie Otto Reutter, Claire Waldoff, Werner Finck, Kurt Tucholsky, Friedrich Hollaender, Trude Hesterberg oder Hans Eisler stehen für Texter, Komponisten und Interpreten einer eigenen Unterhaltungswelt, so dass man später nicht umsonst von den "verrückten Zwanziger Jahren" sprach.

Ab der Machtübernahme der Nazis wurde diese geistvolle Zeitkritik systematisch bekämpft und die Akteure verfolgt, mit schwerwiegenden Folgen für das Kabarett in Deutschland: Finck zum Beispiel wurde 1935 verhaftet und in dem KZ Esterwegen interniert, Tucholsky starb Ende desselben Jahres an einer Überdosis Tabletten. Viele der deutschsprachigen Kabarettisten begaben sich nach und nach ins Exil.

Etwas vom Geist der 1920er des Kabaretts, in der auch die Frauen sich mit Kurzrock, Bubikopf und befreit vom Schnürkorsett, ein neues Outfit gaben, wollen die "G'Oldies" den Besuchern im Bildungszentrum in Kirkel vermitteln. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Gemeinde Kirkel statt. Die Interpretinnen waren 17 Jahre lang Aktive der saarlandweit bekannten Theatergruppe "Die Herbst-Zeitlosen". Am Klavier begleitet werden die "G'Oldies" von Karl Stein, einem ehemaligen Musiker des Saarbrücker Staatstheaters. Unterstützt werden sie von Elke Fischer-Geibel, die zwischen den Liedern Gedichte von Erich Kästner präsentiert.

"Kultur hat im Bildungszentrum Kirkel der Arbeitskammer des Saarlandes einen hohen Stellenwert", sagt Erwin Irmisch, Leiter des Zentrums. "Unser erklärtes Ziel: Kulturveranstaltungen für unterschiedliche Geschmäcker, aber immer auf einem guten Niveau." jkn

Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei. Aus organisatorischen Gründen muss jedoch eine Anmeldung unter Tel. (0 68 49) 90 90 erfolgen.

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kirkel.de

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