Eine zahme Füchsin namens Fritzi

Quierschied. Friedlich liegt Fritzi auf dem Tisch. Die Vorderpfoten hängen lässig über der Tischkante. Neugierig blickt die Zwölfjährige in die Runde. "Darf ich sie mal streicheln ?", fragt die achtjährige Johanna. 50 Mädchen und Jungs, dazu noch einige Lehrerinnen, hat Fritzi vor ihrer Nase. Was sie wohl denkt? Sie scheint sich auf jeden Fall wohlzufühlen

 Micheline Frauenberg besuchte mit ihrer Füchsin Fritzi die Grundschule Lasbach. Foto: Iris Maurer

Micheline Frauenberg besuchte mit ihrer Füchsin Fritzi die Grundschule Lasbach. Foto: Iris Maurer

Quierschied. Friedlich liegt Fritzi auf dem Tisch. Die Vorderpfoten hängen lässig über der Tischkante. Neugierig blickt die Zwölfjährige in die Runde. "Darf ich sie mal streicheln ?", fragt die achtjährige Johanna. 50 Mädchen und Jungs, dazu noch einige Lehrerinnen, hat Fritzi vor ihrer Nase. Was sie wohl denkt? Sie scheint sich auf jeden Fall wohlzufühlen.

Fritzi kommt aus Luxemburg und ist eine zahme Füchsin. Gestern war sie mit ihrem Frauchen Micheline Frauenberg zu Besuch in der Grundschule Lasbach in Quierschied. Gebannt schauen die Kinder auf den Tisch. Fritzi sei zahm und stubenrein, erklärt Micheline Frauenberg den Kindern. "Wenn sie hier markieren würde, brauchtet ihr sechs Wochen nicht in die Schule, so stark würde es hier stinken", sagt die Fuchsmutter schmunzelnd. "Das wäre aber toll", rufen die Kinder und jubeln, um gleich alle "Schaaade!" zu rufen. Denn: "Fritzi macht so was nicht", so Frauenberg, schließlich sei das Tierchen gut erzogen. Seit zwölf Jahren zieht Micheline Frauenberg mit Fritzi durch die Lande. Die Füchsin ist mittlerweile zu einem Filmstar geworden. "Fritzi liebt Schnee. Ich nehme sie im Winter mit zum Ski- und zum Schlittenfahren", erzählt Frauenberg und zeigt Bilder von ihren gemeinsamen Ausflügen. Demnächst fahre sie mit Fritzi auf den Feldberg, sagt die Luxemburgerin und verrät zudem, dass die Füchsin täglich 20 Mäuse verspeist, Waldbeeren und Trauben mag und Spaghetti ihre Lieblingsspeise sind.

Wie aber ist Micheline Frauenberg auf den Fuchs gekommen? Das kam so: Vor zwölf Jahren wurde Fritzis Mutter während der Schonzeit erschossen. Micheline Frauenberg zog Fritzi und ihre drei kleinen Geschwister auf. Fritzi war die Kleinste und Schwächste unter den Geschwistern, wollte von ihrer Ziehmutter nicht weg. Also behielt Frauenberg die Kleine, aus der mittlerweile eine wunderschöne Fuchsdame geworden ist.

Übrigens: Vor einigen Tagen war Fritzi, die zahme Füchsin, auch zu Besuch in der Grundschule in Fischbach.

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