Eine Uraufführung in der Heimat

Bosen · Das Musical „Forever and ever – My life and Pink Floyd“ hat am morgigen Freitag am Bostalsee Uraufführung. Mit dabei sind zwei Freisener – Michael Ewig als Hauptdarsteller und Knut Bausch als Gitarrist.

 Fünf Wochen lang probte das Musical-Team in Saarbrücke und, wie auf unserem Foto, in der alten Kaserne in Birkenfeld. Im Vordergrund ist Hauptdarsteller Michael Ewig zu sehen. Foto: VA

Fünf Wochen lang probte das Musical-Team in Saarbrücke und, wie auf unserem Foto, in der alten Kaserne in Birkenfeld. Im Vordergrund ist Hauptdarsteller Michael Ewig zu sehen. Foto: VA

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Eine Uraufführung ist immer besonders. Und eine Uraufführung in der Heimat gleich doppelt. So hat denn Michael Ewig aus Freisen schon seit Tagen Lampenfieber: "Es ist etwas Außergewöhnliches, wenn Bekannte im Publikum sind, die kommen, um dich zu sehen." Am Freitagabend feiert das Musical "Forever and ever - my life and Pink Floyd” im 85 auf 45 Meter großen Palastzelt am Bostalsee Uraufführung.

Wesentlich lockerer zeigt sich der zweite Lokalmatador im Bunde. Knut Bausch wohnt ebenfalls in Freisen, ist Profi-Musiker und unter anderem in der Band X-Change Gitarrist. "Wenn man auf der Bühne steht, ist man in seiner eigenen Welt, egal ob man in London, in Japan oder in der Heimat spielt." Erfahrung auf großen Bühnen hat der 45-Jährige bereits gesammelt. Nicht nur mit diversen Rockbands in der Region, sondern auch als Gitarrist bei Saga, wo er im vergangenen Jahr kurzfristig für die Tournee eingesprungen war.

Bausch vermutet, dass dies auch der Grund war, warum ihn vor einigen Monaten der Anruf des Büros von Age-Productions in Saarbrücken erreichte. Produzent Achim Neckenig wollte den Freisener für die Musical-Rock-Band engagieren.

Anders lief es bei Ewig. Der war auf die Ausschreibung bei der Theater-Jobbörse gestoßen und ging zum Casting. "Ich wollte eigentlich über den Sommer nichts machen", erzählt der 31-Jährige, der seit seiner Ausbildung an der Stage-Musical-School 2008 Hamburg zu seiner Wahlheimat gemacht hat. Aber dann kam diese Ausschreibung - ein Rockmusical und das in der Heimat. Ewigs Leidenschaft war entfacht. Noch dazu lobt er die Professionalität und die Größe der Produktion: "Sie ist vom technischen Aufwand mit den großen Musicalhäusern in Stuttgart vergleichbar." Und die Geschichte sei sehr emotional. Dabei betonen beide Musiker: "Es ist kein Jukebox-Musical." Zwar werden die Original-Songs von Pink-Floyd - mit Genehmigung von Sänger Roger Waters - in englischer Sprache gespielt. Aber diese Lieder bringen, das sei so Bedingung, die Handlung nicht voran. "Aber sie passen in den Moment", sagt Ewig. Die Lieder, die für die Handlung ausschlaggebend sind, sind neu, selbst geschrieben und auf Deutsch.

Es geht um Tony Day, der nach Angaben Ewigs "sein Leben verpfuscht hat" - übrigens beruht die Ausgangslage auf einer wahren Geschichte eines Gastronoms aus Birkenfeld, der das Buch geschrieben hat. Tony Day hatte eine schreckliche Kindheit, und auch später ging es nicht viel besser zu. Und das Musical erzählt, wie Pink Floyd ihn immer wieder aus seinen Tiefs herausholt. Day hofft, dass seine Tochter seinen eigenen Traum lebt und auf den Bühnen Londons ein Star wird. Aber sie will nicht, die Beziehung zum Vater wird immer schlechter. Tony versucht, sich umzubringen, landet aber im Koma. "Und im Koma arbeitet er mit seinem anderen Ich sein Leben auf", erklärt Ewig. "Für mich ist die Rolle eine riesige Herausforderung", sagt der Musical-Darsteller, der als Judas in "Jesus Christ Superstar" vor drei Jahren bei den Burgfestspielen in Mayen seine erste Hauptrolle spielte. Schließlich müsse er eine große Altersspanne überbrücken - mal ist er Kind, mal 45 Jahre alt.

Mit der Musik konnte Ewig, der unter anderem in St. Wendel und Kusel Tanzschulen betreibt, zunächst nichts anfangen: "Ich bin eben nicht mehr mit Pink Floyd groß geworden." Und er dachte sich: "Alle Welt kennt Pink Floyd. Was ist da an mir vorbeigegangen?" Auch Bausch wundert sich, dass viele junge Leute mit der Band nicht mehr so viel anfangen können: "Schließlich ist ‚Dark side of the moon` nach ‚Thriller' das meisterverkaufte Album aller Zeiten." Mittlerweile sind beide von der Rockmusik der 60er Jahre infiziert.

Karten kosten zwischen 29 und 75 Euro und sind bei den Ewig und Bausch sowie im Internet und an der Abendkasse erhältlich.

michael-ewig.de

musical-story.de

 Knut Bausch (links) und Michael Ewig mit dem Plakat. Foto: Mai

Knut Bausch (links) und Michael Ewig mit dem Plakat. Foto: Mai

Foto: Mai

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Auf einen BlickDas Musical "Forever and ever - My life and Pink Floyd" ist ab morgigem Freitag bis kommenden Sonntag, 7. bis 9. Juni, am Bostalsee zu sehen. Die Vorstellungen beginnen jeweils um 19 Uhr. Das Restaurationszelt hat ab 17 Uhr geöffnet. Weitere Stationen der Tournee sind Köln-Deutz (5. bis 7. Juli, Brügelmannstraße) sowie Leipzig (2. bis 4. August, Cottaweg) und Hamburg-Harburg (30. August bis 1. September, Schwarzenbergplatz). him

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