"Eine Stadt definiert sich neu"

Völklingen. Vom Anpacken und von Aufbruch war viel die Rede beim Neujahrsempfang, zu dem der Völklinger Wirtschaftskreis, der Verkehrsverein und die Stadt Völklingen am Donnerstagabend eingeladen hatten

Völklingen. Vom Anpacken und von Aufbruch war viel die Rede beim Neujahrsempfang, zu dem der Völklinger Wirtschaftskreis, der Verkehrsverein und die Stadt Völklingen am Donnerstagabend eingeladen hatten. Ein Film von Paul-Richard Frank, veranschaulichte den Gästen, die sich im Kongresszentrum der SHG-Kliniken drängten, abgeschlossene und bevorstehende Projekte - und formulierte im Sprechtext zu allerlei Baustellen-Szenen das Leitmotiv des Abends: "Eine Stadt definiert sich neu."Nicht einfach. Dabei gab es 2011 denn auch Probleme. Wirtschaftskreis-Vorsitzender Hans Agostini deutete sie zart an - mit dem optimistischen Dreh, den man von ihm kennt. Er schaute nicht zurück auf den Ärger, den es zunächst gegeben hatte um die Baustelle fürs Globus-Parkhaus. Genauer: um die Verkehrsumleitung dafür. Agostini lobte vielmehr, dass die Stadt nach Protesten die Umleitung rasch änderte. Diese schnelle Reaktion sei etwas, "das uns in Völklingen auszeichnet". Der Fall lehre zugleich, dass "eingefahrene Entscheidungsabläufe ständig überprüft werden müssen" - mit Blick darauf, was Entscheidungen für die Betroffenen jeweils bedeuten. Dies gelte auch für den - wichtigen und nötigen - City-Center-Neubau; dabei gelte es, bestehende Firmen "schonend hinüber zu retten".

An die Kommunalpolitik richtete der Geschäftsmann zwei dringliche Wünsche. Erstens: ein behutsames Sparmanagement, das hart erkämpften wirtschaftlichen Erfolg nicht im Keim ersticke. Und zweitens: "Schenkt den Bürgern reinen Wein ein." Wo das Ziel klar sei, fänden auch unbequeme Entscheidungen Akzeptanz - "selbst aus saurem Wein kann meistens guter Essig werden".

Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU) nahm den Ball auf: Kritische Impulse seien stets hilfreich, und letztlich arbeiteten Wirtschaft und Rathaus "Hand in Hand". Gemeinsamkeit zähle auch anderswo. Etwa im Verhältnis zum benachbarten Großrosseln und zum Regionalverband. Betont herzlich hieß Lorig deren Verwaltungschefs Jörg Dreistadt und Peter Gillo (beide SPD) willkommen. Und schloss sich betont scharf ihrer Kritik an der Landesregierung an: Was die anstelle mit dem Karlsbrunner Jagdschloss, "kann nicht sein". Völklingen, bekräftigte Lorig, wolle mittun bei einem Zusammenschluss fürs geplante Kulturlandschaftszentrum im Schloss.

Zurück nach Völklingen. Dort werde am 2. April der Abriss des Ex-Kaufhofs beginnen, Zeichen zum Aufbruch, zur "Neupositionierung" der Stadt. Unter amüsiertem Beifall zitierte er Georg Christoph Lichtenberg: "Was nützt aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen?" Doch Völklingen, versicherte Lorig, werde 2012 bei Sonnenaufgang wach sein. > Seite C 2: Weiterer Bericht.

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