Schwalbach. In ihrem Alter genießen andere längst den verdienten Volleyball-Ruhestand, oder mischen nur noch zum Spaß in unteren Ligen mit. Der kommende Gegner der SSG Schwarzenholz-Griesborn sind schon die krasse Ausnahme von der Regel. Die Oldie-Truppe der TSG Elgershausen (Durchschnittsalter: 36,5 Jahre!) will es in dieser Regionalliga-Saison noch einmal wissen und den Jungspunden die Ohren abschießen. Bis dato funktioniert das wunderbar, denn wenn die rüstigen Senioren an diesem Samstag, 16 Uhr, in der Jahnsporthalle Schwalbach aufschlagen, dann tun sie das als Tabellendritter. Die SSG (Durchschnittsalter: 28 Jahre) belegt nur Rang sechs und wird auf vom Aussterben bedrohte Volleyball-Dinosaurier sicher keine Rücksicht nehmen. Kurios: Mit fast gleichem Kader trat Elgershausem im Mai bei den deutschen Meisterschaften der Ü 35 in Ulm an und holte Silber.Kann die SSG diesen ausgebufften Routiniers, die nach eigenen Angaben zusammen weit über 10 000 Pflichtspiele auf dem Buckel haben, überhaupt Paroli bieten? "Ja!", meint Jörn Riemenschneider und weiß auch schon wie: "Mit purem Kampf. Mit taktischen Spielchen brauchst du denen nicht zu kommen. Die haben auf alles passende Antworten parat." Stabile Annahmen und sichere Pässe seien wichtig, erklärt der SSG-Trainer. Im Block- und Abwehrspiel müsse man bei diesen Cracks auf trickreiche Schläge gefasst sein. Vom eigenen Angriff erwartet Riemenschneider am Netz ein Dauerfeuer. "Wir müssen den Gegner unter Druck setzen. Das können meine Spieler, sie haben es bislang leider zu selten gezeigt", seufzt er.

Sorgen bereitet dem Trainer der Blick auf die Kader-Liste: Dirk-Spoerhase Eisel fehlt weiterhin wegen eines Bandscheibenvorfalls. Der zweite Zuspieler Kevin Conrad und Team-Oldie Henning Krone sind nach überstandenen Verletzungen noch nicht ganz fit. Und jetzt fällt auch noch Diagonal-Angreifer Jannic Federspiel aus, der in England weilt. Doch es hilft nichts. Ein Erfolgserlebnis muss her, denn von sechs Spielen wurde bislang nur die Partie gegen Landau gewonnen. Zwei Punkte gab es nach der Auftaktschlappe in Brensbach am Grünen Tisch. Höchste Zeit, dass am Samstag der zweite Sieg folgt. ros