Eine Reise zum Südpol

Völklingen. Der letzte "Klamauk unterm Schirm" in diesem Jahr war mit 40 Minuten auch der kürzeste. Dafür wurden die rund 100 Kinder aber auch von Roman Moebus und Stefanie Ramisch, den Darstellern des Karlsruher Kindertheaters Theaterta, in die entlegenste Ecke der Erde eingeladen

 Pinguine im Eismeer: Zum Abschluss der Völklinger Reihe "Klamauk unterm Schirm" hatten Plitsch und Platsch ihren Auftritt. Foto: Jenal

Pinguine im Eismeer: Zum Abschluss der Völklinger Reihe "Klamauk unterm Schirm" hatten Plitsch und Platsch ihren Auftritt. Foto: Jenal

Völklingen. Der letzte "Klamauk unterm Schirm" in diesem Jahr war mit 40 Minuten auch der kürzeste. Dafür wurden die rund 100 Kinder aber auch von Roman Moebus und Stefanie Ramisch, den Darstellern des Karlsruher Kindertheaters Theaterta, in die entlegenste Ecke der Erde eingeladen. Weiße Tücher und spitze Berge unter den Arkaden des Völklinger Merkurhauses signalisierten das Ziel der Reise: den Südpol. Dort leben Plitsch und Platsch, die beiden Pinguinkinder. Sie sind die besten Freunde der Welt - bis sie einen kleinen Eisberg entdecken, der nun ganz alleine ihnen gehören soll. Doch so einfach ist das nicht. Wer darf auf der Eisscholle unten schlafen? Und überhaupt: Wer war zuerst geschlüpft? Wer ist größer als der andere? Wer hat den Eisberg zuerst gesehen? Wer kann am besten ins Meer springen? Die Freundschaft bekommt Risse, und als die beiden auseinanderrücken, beginnen sie zu frieren. "Schlafen wir doch abwechselnd unten", schlägt Plitsch vor, und Platsch findet die Angeberei jetzt auch langweilig und blöd. Jetzt erst, stellen die beiden fest, ist es richtig schön auf der Eisscholle, und ganz so bitterkalt ist es nun auch nicht mehr. Ein "pädagogisch wertvolles Lehrstück", könnte man sagen. "Gut gemeint" wäre eher angebracht. Denn die Geschichte ist dünn und recht konfus, und der akrobatische Körpereinsatz der Darsteller wirkt aufgesetzt, ebenso wie der Ausflug der Pinguine nach Hawaii. Die 40 Minuten ziehen sich mühsam in die Länge. Entsprechend ist die Reaktion des Publikums: Eltern plaudern und erinnern sich mit Begeisterung an die Klamauk-Termine mit Markus Lenzen und Tobi van Deisner. Und die Kinder zeigen ihr Urteil wie immer ganz offen und ehrlich: Sie drehen sich weg, sie reden miteinander, manche gehen lieber zu den Wasserfontänen spielen. Für ein zweites Engagement im nächsten Jahr haben sich die beiden Karlsruher mit diesem Programm nicht empfohlen.Man muss aber auch sehen, dass sie es schwer hatten in dieser Klamauk-Reihe, die ansonsten mit hervorragenden saarländischen und überregionalen Künstlern besetzt war. Im Rahmen der Kinder-Ferien-Aktion hat die Stadt beim Klamauk Kinderunterhaltung hoher Qualität geboten.

 Pinguine im Eismeer: Zum Abschluss der Völklinger Reihe "Klamauk unterm Schirm" hatten Plitsch und Platsch ihren Auftritt. Foto: Jenal

Pinguine im Eismeer: Zum Abschluss der Völklinger Reihe "Klamauk unterm Schirm" hatten Plitsch und Platsch ihren Auftritt. Foto: Jenal

Auf einen Blick1500 bis 1800 Besucher haben die Veranstalter von der Stadt Völklingen beim "Klamauk unterm Schirm" im Sommer 2010 gezählt, sagt Stadtpressesprecher Uwe Grieger auf SZ-Nachfrage. Sechs Veranstaltungen gab es auf dem Kolpingplatz oder unter den benachbarten Arkaden. Das Gesamt-Budget dafür lag bei 5000 Euro; die Hälfte davon kam von Sponsoren, voran von der Volksbank Saarlouis. dd

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