Eine Reise auf das Dach der Welt in Tibet

Merzig-Wadern/Lhasa. Nach einer Busreise durch das Land erreichte die Gruppe die Stadt Lhasa, politisches, kulturelles, wirtschaftliches und vor allem religiöses Zentrum des autonomen Gebiets Tibet. Lhasa, auf 3685 Metern Höhe gelegen, wurde im 7. Jahrhundert gegründet

 Die Reisegruppe vor dem Potala-Palast, dem ehemaligen Winterpalast des Dalai Lama in Lhasa. Foto: SZ/Albert Lang

Die Reisegruppe vor dem Potala-Palast, dem ehemaligen Winterpalast des Dalai Lama in Lhasa. Foto: SZ/Albert Lang

Merzig-Wadern/Lhasa. Nach einer Busreise durch das Land erreichte die Gruppe die Stadt Lhasa, politisches, kulturelles, wirtschaftliches und vor allem religiöses Zentrum des autonomen Gebiets Tibet. Lhasa, auf 3685 Metern Höhe gelegen, wurde im 7. Jahrhundert gegründet. "Wir spazierten durch die Altstadt, durch enge Gassen aus weiß getünchten Häusern mit bunt bemaltem Holzwerk, welches von den Chinesen mehr und mehr modernisiert wird", erinnert sich Reiseorganisator Lang. Tempel mit goldenem Dach Der Jokhang-Tempel, das bedeutendste Heiligtum des tibetischen Buddhismus, wurde besichtigt. Das Gebäude, das sich durch seine goldenen Dächer deutlich von den anderen Altstadtbauten abhebt, steht auf einer 20 000 Quadratmeter großen Anlage, die auf die Gründungszeiten der Stadt datiert wird. "Beeindruckend sind die vielen Pilger, die oft über Tausende von Kilometern auf gefahrenreichen Strecken bei Wind und Wetter zu diesem Tempel pilgern", schildert Lang, "vor dem Hauptportal des Tempels beten sie im Stehen, dann strecken sie sich der Länge nach auf dem Boden aus und stellen sich dort wieder zum Gebet auf. Diese kultische Reinigung kann Stunden dauern." Des Weiteren besuchte die Reisegruppe den Sommerpalast Norbulinka, einen Edelsteingarten, im Südwesten der Stadt. Der Palast wurde im 18. Jahrhundert vom 7. Dalai Lama entworfen. "Besonders beeindruckt waren wir von zwei Räumen: dem Audienzsaal mit Wandbildern von der Geschichte Tibets und vom Thronsaal mit seinen Wandmalereien zu den Ereignissen aus dem Leben von Buddha sowie einer sehr realistischen Darstellung des Dalai Lamas mit seinem Hofstaat", erzählt Lang.Winterpalast des Dalai Lamas Ein Höhepunkt der Stadtbesichtigung war das Wahrzeichen der Stadt, der Potala, der über der Stadt thronende ehemalige Winterpalast des heute im Exil lebenden Dalai Lamas. 1994 ernannte die UNESCO dieses Bauwerk zum Weltkulturerbe. Jahrhundertelang war der Palast religiöses und politisches Zentrum Tibets, seit der Flucht des 14. Dalai Lamas 1959 hat das Bauwerk allerdings nur noch musealen Charakter."In Lhasa bestimmt die chinesische Regierung, was passiert. Die Tibeter sind dort mittlerweile eine Minderheit; 300 000 Chinesen neben 60 000 Tibetern. Die UN sieht heute noch die Tibetfrage als ungelöst an. Drei Viertel der tibetischen Bevölkerung sind Analphabeten. Von den Älteren kann niemand lesen und schreiben. So bleiben ihnen nur einfache Berufe wie Andenken an Touristen zu verkaufen, um in ihrer eigenen Stadt zu überleben", beschreibt Lang die Situation der Stadt.Im Kloster DrepungDie nächste Station der Reise war das 1416 gegründete Kloster Drepung, etwa 8 Kilometer westlich von Lhasa gelegen. Es ist das flächenmäßig größte Kloster in Tibet und war bis zum Bau des Potala Sitz des Dalai Lamas. Früher sollen dort mehr als 10 000 Mönche gelebt haben, heute sind es etwa 400. "Es herrscht viel Hektik und Verkehr in dieser Stadt. Kommerzielle Interessen, chinesische Kultur und westlicher Stil haben längst Vorrang. Es gibt viele kleine Läden mit allem, was der Mensch braucht, oder auch nicht braucht", lautet Langs Bilanz des Aufenthalts in Lhasa. Nachdem die Reisegruppe die Stadt Lhasa besichtigt hat, traten sie eine Reise mit der Tibetbahn Richtung Xian an. Die Erlebnisse dieser Fahrt werden im nächsten Teil der Serie berichtet. >Wird fortgesetzt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort