Eine pfiffige Mathe-Aufgabe nicht nur für Weingenießer

Bis zu Beginn des 16. Jahrhunderts konnte man an den öffentlichen Schulen nur Lesen und Schreiben lernen, es gab keinen Mathematikunterricht, nicht einmal elementares Rechnen wurde gelehrt.In jener Zeit entwickelte sich der Handel dramatisch, Tauschen war durch Geldwirtschaft abgelöst worden, die Zeit der Fugger und Welser brach an. Man musste rechnen können in der neuen Zeit

 Wie lang hält der Wein? Um diese Frage geht es bei der nächste Matheaufgabe. Foto: SZ

Wie lang hält der Wein? Um diese Frage geht es bei der nächste Matheaufgabe. Foto: SZ

Bis zu Beginn des 16. Jahrhunderts konnte man an den öffentlichen Schulen nur Lesen und Schreiben lernen, es gab keinen Mathematikunterricht, nicht einmal elementares Rechnen wurde gelehrt.In jener Zeit entwickelte sich der Handel dramatisch, Tauschen war durch Geldwirtschaft abgelöst worden, die Zeit der Fugger und Welser brach an. Man musste rechnen können in der neuen Zeit. Und Rechnen lernte man bei Rechenmeistern oder aus deren Büchern. Der berühmteste Rechenmeister war Adam Ries (nicht Riese, wie immer wieder gesagt wird), er starb vor 450 Jahren, am 30 März 1559. Sein Lehrbuch "Rechenung auff der linihen und federn" von 1522 war ein ein richtiger Renner, es erlebte mehr als hundert Auflagen. Dafür gibt es mindestens zwei Gründe: Es war eines der ersten Rechenbücher in deutscher Sprache und es war so gut geschrieben, dass es zum Selbststudium geeignet war. Diese Rechenmeister haben sich teilweise recht pfiffige Aufgaben ausgedacht. Die folgende Aufgabe stammt von dem Niederländer Rainer Gemma Frisius, einem Zeitgenossen von Adam Ries. Gemma Frisius war ein berühmter Mathematiker, Kartograph, Hersteller von mathematischen Instrumenten und Globen. 1544 erschien sein lateinisches Rechenbuch Arithmeticae Practicae Methodvs Facilis. Dort findet sich die folgende Aufgabe, Ihre nächste Aufgabe: Ein Weintrinker trinkt ein größeres Gefäß leer in 20 Tagen. Wenn seine Frau ihn dabei unterstützt, dann leeren sie es in zwölf Tagen. Wie lange braucht seine Frau alleine?Ich verdanke den Hinweis auf diese Aufgabe meinem Freund, Professor Ulrich Reich, einem ausgewiesenen Kenner der Mathematik der angehenden Neuzeit. Wer die Frage beantworten kann, eine Lösung hat, der sollte diese an die St. Wendeler Lokalredaktion der Saarbrücker Zeitung schicken. Zum Grübeln, Nachdenken und Lösen haben Sie einige Tage Zeit. Die Antwort muss bis Freitag, 17. April, in der Redaktion eingegangen sind. Aus den Antworten verlosen wir zehn Gutscheine zu jeweils zehn Euro für das Schaumbergbad in Tholey. Die Gutscheine stellen die Gemeinde Tholey und das Erlebnisbad zur Verfügung. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Lösung erfahren die Leser dann in der SZ-Ausgabe vom Samstag, 18. April.Die Lösung schicken Sie bitte unter dem Stichwort "Weintrinker" nur an die Redaktion St. Wendel und zwar an die folgende Adresse: per Brief oder Karte: Mia-Münster-Straße 8, 66606 St. Wendel, per Fax: (0 68 51) 9 39 69 59, per E-Mail: redwnd@sz-sb.de.

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