Eine Pfarrei für die Innenstadt

St. Ingbert. Ab dem 1. September sollen sämtliche katholischen Pfarreien in St. Ingbert-Mitte zu einer einzigen Innenstadtpfarrei zusammenwachsen. Darauf hat sich Anfang dieser Woche das Pfarrverbandsteam verständigt, dem neben den Pfarrern und Kaplänen weitere kirchliche Mitarbeiter angehören, die hauptamtlich in St. Ingbert tätig sind

 Die Umbrüche in den katholischen Pfarreien in St. Ingbert erinnern derzeit an eine Baustelle. Doch ähnlich wie hier beim Turm der Josefskirche, der zurzeit wieder aufgemauert wird, soll es mit neuen Strukturen bald nach oben gehen. Foto: SZ/Schneider

Die Umbrüche in den katholischen Pfarreien in St. Ingbert erinnern derzeit an eine Baustelle. Doch ähnlich wie hier beim Turm der Josefskirche, der zurzeit wieder aufgemauert wird, soll es mit neuen Strukturen bald nach oben gehen. Foto: SZ/Schneider

St. Ingbert. Ab dem 1. September sollen sämtliche katholischen Pfarreien in St. Ingbert-Mitte zu einer einzigen Innenstadtpfarrei zusammenwachsen. Darauf hat sich Anfang dieser Woche das Pfarrverbandsteam verständigt, dem neben den Pfarrern und Kaplänen weitere kirchliche Mitarbeiter angehören, die hauptamtlich in St. Ingbert tätig sind.

Warum dieser Schritt notwendig sei, erläuterten die beiden Domkapitulare Franz Vogelgesang und Josef Szuba aus Speyer. Szuba, der Leiter der Personalabteilung im Bischöflichen Ordinariat, beschrieb die aktuelle Situation: "Pfarrer Andreas Keller wird von St. Ingbert nach Kaiserslautern wechseln, Pfarrer Karl-Josef Lindemann tritt am 1. September mit 70 Jahren in den Ruhestand." Die Pfarrerstelle für die Pfarreiengemeinschaft St. Hildegard inklusive St. Pirmin und St. Michael war seit Februar ausgeschrieben. Nach Angaben der Domkapitulare fand sich aber kein Bewerber, "trotz vieler werbender Gespräche" (Szuba). Daher habe sich das Bistum nach Absprachen mit den Pfarrgemeinden in St. Ingbert entschlossen, keine "Überbrückungslösung zwischenzuschalten, sondern die ab 2015 bestehenden Pläne vorzuziehen", so Vogelgesang.

Einen Grund für das fehlende Interesse der Seelsorger an der St. Ingberter Gemeinde sah Josef Szuba, der Personalchef des Bistums, übrigens auch in einem Detail der Ausschreibung: "Der Pfarrer für den katholischen St. Ingberter Norden sollte 2015 auch die komplette Innenstadtpfarrei übernehmen."

Einer der sich im Gegensatz zu seinen Pfarrer-Kollegen diese Aufgabe schon jetzt zutraut ist Arno Vogt. Der Pfarrverbandsleiter wird ab 1. September erster Stadtpfarrer sein. Der 50-Jährige bezeichnete das als große Herausforderung, der er sich stellen will, weil das Pfarrverbandsteam seine Unterstützung zusagte. Das unterstrich auch der für die Pastoralen Dienste zuständige Domkapitular Vogelgesang: "Arno Vogt kann dieses neue Leitungsamt bestens ausfüllen, zudem wird er in St. Ingbert von einem jungen Team pastoraler Mitarbeiter unterstützt." Eine wichtige Rolle komme dabei auch Pfarrer Stephan Meßner zu. Der bleibe zwar weiter Administrator in St. Franziskus und St. Konrad, habe sich aber bereit erklärt, künftig auch Aufgaben in der neuen Innenstadtpfarrei zu übernehmen.

Formal wird Pfarrer Arno Vogt ab 1. September zusätzlich zu seinen bisherigen Pfarreien St. Josef und Herz-Jesu Hassel als Pfarradminstrator St. Hildegard, Herz Mariae, Schnappach-St. Barbara sowie St. Pirmin und St. Michael übernehmen. Alle Verwaltungs- und Pfarrgemeinderäte bleiben auch danach unverändert.

Diese Räte haben allerdings am Montagabend bei einem Treffen mit den Domkapitularen noch einmal dafür gesorgt, dass die Neuregelung für die Innenstadtpfarrei zunächst vorläufig ist. Denn insbesondere die Pfarreiengemeinschaft St. Hildegard sowie die Pfarrei St. Pirmin und St. Michael haben erneut ihren Wunsch formuliert, statt einer Innenstadt-Pfarrei doch zwei katholische Gemeinden zu bilden: eine für den St. Ingberter Norden, eine für den Süden. Dieses Modell wird laut Josef Szuba der Speyerer Bischof prüfen: "Karl-Heinz Wiesemann wird bis Jahresende endgültig entscheiden." > Bericht folgt

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