Eine Nummer fürs Storchenbein

Beeden/Einöd-Ingweiler/Neunkirchen. Am Ende war die Beringung von Jungstörchen in Beeden und Ingweiler vorgestern ein kleines Rennen gegen die Zeit und den aufkommenden Regen. Wie angekündigt, färbte sich der Himmel am Morgen denn auch zunehmend dunkel und der einsetzende Regen setzte Neunkirchens Zoodirektor Norbert Fritsch zeitweise schon ein bisschen unter Druck

 Hoch über den Wiesen von Ingweiler und vor der drohenden Kulisse des kommenden Westregens beringte Neunkirchens Zoodirektor Norbert Fritsch drei Jungstörche. Fotos: Thorsten Wolf

Hoch über den Wiesen von Ingweiler und vor der drohenden Kulisse des kommenden Westregens beringte Neunkirchens Zoodirektor Norbert Fritsch drei Jungstörche. Fotos: Thorsten Wolf

Beeden/Einöd-Ingweiler/Neunkirchen. Am Ende war die Beringung von Jungstörchen in Beeden und Ingweiler vorgestern ein kleines Rennen gegen die Zeit und den aufkommenden Regen. Wie angekündigt, färbte sich der Himmel am Morgen denn auch zunehmend dunkel und der einsetzende Regen setzte Neunkirchens Zoodirektor Norbert Fritsch zeitweise schon ein bisschen unter Druck.Immerhin lag einiges an Arbeit vor ihm. Drei Storchenpaare, eines in Ingweiler, eines an der Beeder Fischerhütte und eines im Beeder Biotop, hatten ordentlich Nachwuchs in die Welt gesetzt. In Beeden an der Fischerhütte konnte Fritsch vier Jungtiere zählen, im Beeder Biotop und in Ingweiler jeweils drei. "Das lässt vielleicht darauf schließen, dass ein trockenes Frühjahr bessere Auswirkung auf den Nachwuchs hat als ein feuchtes", sinnierte Fritsch. So oder so: Es war das wohl erfolgreichste Jahr, seit die Störche von Beeden aus wieder hier heimisch wurden. Und das freute nicht zuletzt Gerhard Wagner, Beedens Ortsvorsteher und städtischen Beigeordneten.

Gefragt, welche Bedeutung die Tiere für die Region hätten, sagte Wagner: "Die Störche sind für das Bild von Homburg außerordentlich wichtig. Und natürlich sind wir auch stolz darauf, dass Beeden der Ursprung ist."

Zum ersten Mal habe man nun zwei Brutpaare dort und "ich glaube, damit ist gesichert, dass die Störche in den kommenden Jahren hier in der Region verwurzelt sind". Dies sei auch ein enormer Anreiz für Besucher: "Das ist für die Menschen nach wie vor ein ganz besonderer Vogel. Und wir sehen das ja auch an den Besucherzahlen in Beeden." Wagner ordnete die erfolgreiche Ansiedlung von Störchen in Beeden in den Gesamtkontext des Beeder Biotops ein. "Durch die unterschiedlichen und aufeinander abgestimmten Tierarten ist auch gewährleistet, dass die Störche ausreichend Futter haben."

Die jährliche Beringung ist im Leben der Störchen nur ein kurzes Schlaglicht. Über das Jahr hinweg sind es viele ehrenamtliche Helfer, so von der Natur- und Vogelschutzgruppe Einöd-Schwarzenacker, die sich mit großer Hingabe "ihren" Störchen widmen. Am Rande der Beringung in Ingweiler erläuterte Fritz Kaufmann, der Leiter der Gruppe, Arbeit mit den Störchen: "Los geht es für uns Anfang März. Das ist die Zeit, in der die Storchenpaare zuziehen." Die Besonderheit: Zuerst erscheint das männliche Tier, erst ein paar Tage später das weibliche. "Dann gilt es für uns, die Tiere zu beobachten, auch um festzustellen, ob es sich um die gleichen Tiere wie im Vorjahr handelt." Dazu versuche man auch, die Ringe abzulesen. "Dann begleiten wir die Tiere und warten darauf, dass sie ihr Nest ausbessern." Später gehe es darum, die Eiablage nicht zu verpassen. Kaufmann: "Und wenn der Storch dann erst mal auf dem Nest sitzt und anfängt zu brüten, dann wissen wir, wann die Jungtier ungefähr schlüpfen, denn vier Wochen dauert in der Regel die Brutzeit."

 Auch an der Beeder Fischerhütte machte es für immerhin vier Jungtiere "klick", und schon saß der Ring am Storchenbein.

Auch an der Beeder Fischerhütte machte es für immerhin vier Jungtiere "klick", und schon saß der Ring am Storchenbein.

Betrachet man in diesem Jahr das Ergebnis dieser Phase, so können die zweibeinigen Storchenväter aus den betreuenden Vereinen stolz sein auf die geleistetet Arbeit der zurückliegenden Jahre. Beeden und Ingweiler haben sich augenscheinlich zu einer sehr guten Lage für den Storch entwickelt.

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