Eine Niederlage zur rechten Zeit?

Marpingen. Es ist Samstagabend, 21.20 Uhr, und in der Marpinger Sporthalle wird ausgelassen gefeiert. Allerdings nicht von den Moskitos der DJK Marpingen. Die da überschwänglich im Kreis tanzen, das sind die Damen der HSG Wildungen/Friedrichstein/Bergheim

 Kerstin Karp, Neuzugang aus Schmelz, war mit fünf Treffern die zweitbeste Moskitos-Torschützin nach Conny Scherf. Foto: Horst Klos

Kerstin Karp, Neuzugang aus Schmelz, war mit fünf Treffern die zweitbeste Moskitos-Torschützin nach Conny Scherf. Foto: Horst Klos

Marpingen. Es ist Samstagabend, 21.20 Uhr, und in der Marpinger Sporthalle wird ausgelassen gefeiert. Allerdings nicht von den Moskitos der DJK Marpingen. Die da überschwänglich im Kreis tanzen, das sind die Damen der HSG Wildungen/Friedrichstein/Bergheim. "Auswärtssieg, Auswärtssieg", skandieren die Spielerinnen der Handballspielgemeinschaft, während ein Großteil der Moskitos nach einer schwachen Vorstellung schnellstmöglich das Weite sucht. Mit 20:31 (8:15) war die erste Damenmannschaft der DJK Marpingen auf heimischem Parkett von der HSG abgewatscht worden. In den 60 Spielminuten zuvor hatten die DJK-Mädels nur ganz selten ihr zweifellos vorhandenes Potenzial abrufen können. Stockfehler reihten sich an Unkonzentriertheiten, die Abwehr war meist nicht auf der Höhe des Spiels, und im Aufbau hagelte es Fehlpässe. Wenn der letzte Pass dann ankam, stand allzu oft Gäste-Torfrau Danja Lerch im Wurfweg. Ob die DJK mit Elke Zägel, die grippebedingt passen musste, besser gespielt hätte, sei dahingestellt. Aber es fiel auf, dass im Mittelfeld die Ideen fehlten. "Dass Elke nur schwer zu ersetzen ist, hat man gemerkt. Aber das kann keine Entschuldigung für das sein, was heute hier abgelaufen ist", ärgerte sich Kerstin Karp über die erste Saison-Niederlage. "Die HSG ist eine Mannschaft, gegen die man verlieren kann. Aber nicht so. Wir haben viel zu viele technische Fehler gemacht, die Bälle nicht gefangen und vor dem Tor nichts getroffen", ging Karp, die von der rechten Außenbahn immerhin noch fünf Treffer erzielt hatte, mit sich und ihren Mitspielerinnen hart ins Gericht. "Ich weiß nicht, woran es lag. Vielleicht hatten wir noch die Pokalniederlage gegen Metzingen in den Köpfen." Doch die Spielerin, die vor der Saison von Schmelz nach Marpingen gewechselt war, blickt auch nach vorne: "Vielleicht war das eine Niederlage zur rechten Zeit. Nach so einem Spiel hebt niemand ab. Wir wollten zwar zu Hause keine Punkte abgeben, aber jetzt ist es halt doch passiert. Das müssen wir im nächsten Auswärtsspiel gegen Mörfelden wieder gutmachen." Das könnte Manager Reimund Klein etwas milder stimmen. Denn der war restlos bedient nach der Klatsche: "Das war inakzeptabel und darüber muss geredet werden. Eine solche Vorstellung wird sich nicht wiederholen. So kann man sich vor heimischem Publikum nicht präsentieren. Die Zuschauer bezahlen eine Menge Eintritt, da haben sie auch Anspruch auf Leistung." Christoph Luck, Trainer der DJK-Damen, fühlte sich, "als wären wir eben in einer anderen Halle gewesen. Alles, was wir im Training besprochen haben, hat nicht funktioniert. Wir haben unglaubliche technische Fehler gemacht." Die gelte es jetzt abzustellen, "und dann geht es weiter. Wir gewinnen zusammen, und wir verlieren zusammen. Und jede Niederlage hat auch etwas Positives." So auch die gegen die HSG Wildungen/Friedrichstein/Bergheim: Swantje Stein und Jessica Kockler, die quasi per Direktverbindung vom Auswärtsspiel der A-Jugend in Osthofen eingeflogen wurden, überzeugten bei ihren Moskitos-Einsätzen. "Das war inakzeptabel und darüber muss geredet werden. So eine Vorstellung wird sich nicht wiederholen."Moskitos-Manager Reimund Klein

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