Eine Million kostenlose Bücher
St. Wendel. Eine Million Bücher verschenken. Freunde, Bekannte, vielleicht auch Fremde zum Schmökern animieren - zum heutigen Welttag des Buches. Das ist der Gedanke hinter der Aktion Lesefreunde, die erstmals in Deutschland veranstaltet wird
St. Wendel. Eine Million Bücher verschenken. Freunde, Bekannte, vielleicht auch Fremde zum Schmökern animieren - zum heutigen Welttag des Buches. Das ist der Gedanke hinter der Aktion Lesefreunde, die erstmals in Deutschland veranstaltet wird. Der Ablauf: Ab Januar konnten sich Lesebegeisterte ab 18 auf einer Internetseite registrieren und aus einer Liste von 25 Büchern ihren Favoriten auswählen. Bundesweit nahmen mehr als 40 000 Menschen teil, die ersten 33 333 gehören zu den Gewinnern. Jedoch erhalten sie nicht nur eine Ausgabe des ausgewählten Werkes, sondern 30, um diese weiterzuverschenken.Auch Lesebegeisterte aus dem St. Wendeler Land hatten Glück. Zwei Abholstellen standen zur Auswahl: Auf neun Gewinner warten Buchpakete in der Stadt- und Kreisbibliothek, 27 entschieden sich fürs St. Wendeler Geschäft Buch und Papier Klein. Dort veranstaltete Hans Klein, der Leiter der Buchhandlung, am Freitag eine Übergabe.
Zehn Glückspilze nahmen das Angebot wahr. "In Zeiten von E-Book, Hörbuch und anderem ist es weiterhin gut, dass es gedruckte Bücher gibt. Denn diese kann man weitergeben und verschenken. Und sie erinnern immer an die Person, von der man das Buch hat", sagte Anja Kossurok von Buch und Papier Klein..
Thorsten Frey (37) aus St. Wendel freute sich über 30 Ausgaben der "Vermessung der Welt" von Daniel Kehlmann. Das Buch kenne er: "Es ist ein kurzweiliges Buch mit wissenschaftlichem Hintergrund." Der Lehrer am St. Wendeler Gymnasium Wendalinum hatte bei der Auswahl des Titels einen Hintergedanken: "Ich will die Bücher meinen Schülern schenken, die am Wettbewerb Jugend experimentiert teilgenommen haben."
Auch die St. Wendelerin Monika Groß dachte an andere: Sie möchte ihre Exemplare dem Marienkrankenhaus überlassen. "Ich habe mich für "Deutschlandbilder" von Axel Hacke entschieden. Kurze Geschichten und Bilder - ideal für Patienten", erklärte die 58-Jährige.
Dorothea Peters (35) aus St. Wendel hat für ihre Schwester teilgenommen: "Sie ist noch nicht volljährig, daher habe ich den Roman Chuzpe von Lily Brett ausgewählt." Die Schwester werde die Exemplare verteilen.
"Ich habe die Aktion falsch verstanden, da ich dachte, man würde verschiedene Bücher gewinnen, nicht 30 Mal das gleiche Werk", sagte Peter Schäfer (49). Nun wolle er seinen Gewinn (Nele Neuhaus: Schneewittchen muss sterben) dem Cusanus-Gymnasium überlassen, das seine Kinder besuchen.
Nach der Übergabe tauschten ein paar Gewinner untereinander einige Exemplare, um letztlich doch nicht nur ein Buch zu haben - und das 30 Mal.
Auf einen Blick
Die bundesweite Aktion Lesefreunde wird unter anderem getragen von: Stiftung Lesen, Börsenverein des Deutschen Buchhandels, deutsche Buchverlage, Deutsche Post, Deutscher Bibliotheksverband, Autoren. lk
