Eine Medaille für das Saarland

Heusweiler. Der Jubel ist groß, als Rebecca Schwarz vom AC Heusweiler das Podest besteigt. Etwa 700 Sportlerinnen, Helfer und Fans füllen die Halle in diesem Moment und feiern bei der Siegerehrung die Ergebnisse der Ringerinnen. So steht auch Rebecca für einen Augenblick im Mittelpunkt, als sie ihre Bronzemedaille erhält

 Die Pokale stehen aufgereiht am Mattenrand, während die Sportlerinnen um Siege bei den Meisterschaften ringen. Foto: Wieck

Die Pokale stehen aufgereiht am Mattenrand, während die Sportlerinnen um Siege bei den Meisterschaften ringen. Foto: Wieck

Heusweiler. Der Jubel ist groß, als Rebecca Schwarz vom AC Heusweiler das Podest besteigt. Etwa 700 Sportlerinnen, Helfer und Fans füllen die Halle in diesem Moment und feiern bei der Siegerehrung die Ergebnisse der Ringerinnen. So steht auch Rebecca für einen Augenblick im Mittelpunkt, als sie ihre Bronzemedaille erhält. Mit ihrem Erfolg ist sie die einzige Saarländerin, die bei den deutschen Meisterschaften in Heusweiler eine Medaille mit nach Hause nehmen kann "Ich bin sehr zufrieden", sagt Schwarz, die sich über ihre Leistung bei den Frauen in der Gewichtsklasse bis 67 Kilo freut.

Auch EnttäuschungenNeun Saarländerinnen treten an diesem Wochenende bei den nationalen Titelkämpfen der Frauen und weiblichen Jugend in Heusweiler an. Dabei ist schon im Voraus klar, dass die Favoriten der insgesamt 197 gemeldeten Teilnehmerinnen aus anderen Bundesländern kommen würden. "Nordrhein-Westfalen, Bayern und Südbaden haben gute Ringerinnen", sagt der erste Vorsitzende des ausrichtenden AC Heusweiler, Knut Scherer. Und diese Sportlerinnen haben nicht nur eine Menge Talent im Gepäck, sondern auch zahlreiche Anhänger, die mit Trommeln und Sirenen lautstark die Halle einheizen. "Es ist schön, wie die Fans am Rand mitgegangen sind", bemerkt auch Roland Gerhards, der zusammen mit Christoph Gall die Heusweiler Ringerinnen trainiert. Und so kochen auch auf den Matten mehrfach die Emotionen über. Vor allem bei den Kämpfen der weiblichen Jugend müssen nach Niederlagen häufig Tränen getrocknet werden. Kleine Enttäuschungen gibt es auch bei den Saarländerinnen: Rabea Selzer (KV Riegelsberg) wird nur Siebte (Frauen, Klasse bis 72 Kilo), und auch Melanie Schiel (AC Heusweiler) ist mit ihrem fünften Platz (weibliche Jugend, bis 60 Kilo) nicht ganz zufrieden. "Ich hatte mir mehr erhofft", gesteht die 14-Jährige, "ich hätte bei den Angriffen mehr nachgehen müssen."

Schätzle wird verabschiedetAber die junge Ringerin nimmt erst zum vierten Mal an einer deutschen Meisterschaft teil und gibt sich trotz dieses Rückschlags zuversichtlich, in der Zukunft noch eine Medaille gewinnen zu können.

Im Gegensatz dazu hat eine andere Ringerin ihre sportliche Laufbahn beendet. Anita Schätzle, die fast 15 Jahre der deutschen Nationalmannschaft angehörte und beachtliche Erfolge feierte (13-fache deutsche Meisterin, 20 internationale Titel, sechster und siebter Platz bei den Olympischen Spielen), wird am Samstagabend offiziell verabschiedet. "Die Wehmut hält sich aber in Grenzen", freut sich die 27-Jährige über ihre herzliche Ehrung, "irgendwann ist dann auch mal Schluss." Vom begeisterten Publikum wird die erfolgreichste deutsche Ringerin ein letztes Mal gefeiert.

Und auch wenn die Ehrung von Rebecca Schwarz nicht so emotional ausfällt wie die von Anita Schätzle, ist es zumindest ihr persönlicher Höhepunkt der Wettkämpfe. Mit drei Siegen aus fünf Kämpfen steht sie am Ende auf dem Podest - als erfolgreichste Saarländerin dieser deutschen Meisterschaft.

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